Hightech für die Mittagspause

TRIER. An vier Theken auf zwei Etagen stehen die Studenten in der knapp bemessenen Mittagspause in langen Schlangen an, Teller und Schalen landen unentwegt auf den unzähligen Tabletts. Vor allem soll es schnell gehen – und eine neue vollautomatische Spülanlage soll der Uni-Mensa dabei helfen.

Etwa 3000 Essen werden in der Mensa Tarforst an der Universität Trier pro Tag ausgegeben. Teller, Tabletts und Besteck werden mehrmals am Tag verwendet. Dazu bedarf es eines großen Koordinationsaufwands und moderner Technik. Die neue Spülanlage der Uni-Mensa wurde im Herbst 2005 installiert und ersetzt die halbautomatische Anlage aus dem Jahr 1988. "Vor allem der kurze Realisierungszeitraum hat Mitarbeitern und Studenten viel abverlangt", sagt Marcus Kettelhack, Leiter der Verpflegungsbetriebe beim Studierendenwerk Trier. Die alten Maschinen mussten abgerissen, Wände durchbrochen und Förderbänder installiert werden. Ein Aufzugssystem, ähnlich einem Paternoster, befördert die Tabletts automatisch vom zweiten Untergeschoss in die Spülanlage im ersten Untergeschoss. Die Investition von knapp 800 000 Euro, finanziert vom Land Rheinland-Pfalz, hat sich bisher gelohnt: "Die neue Anlage ist weniger störanfällig und schafft 33 Tabletts pro Minute", sagt Jörg Fritzen von der Firma Meiko, die die neue Anlage hergestellt und speziell für die Anforderungen der Trierer Uni-Mensa angepasst hat. Die alten Maschinen schafften zusammen nur 27 Tabletts pro Minute. Stellt ein Student sein Tablett auf das Förderband, zieht im Innern der Anlage zunächst ein starker Magnet das Metallbesteck auf ein anderes Band. "Tablett und Geschirr fahren dann weiter in den ‚Vollabräumer', den wir im Fachjargon wegen des gezackten Förderbands ‚Igel' nennen", erklärt Michael Wimmer, der leitende Kundendienstleiter des Herstellers. Dort werden Tabletts und Geschirr durch ihre unterschiedliche Größe voneinander getrennt und automatisch in die Waschanlagen gebracht. Die Förderbänder der Spülanlage stammen partiell aus der Paketbeförderung und erinnern an die unterirdischen Sortieranlagen auf großen Flughäfen.Etwa sieben Mitarbeiterinnen überwachen den Prozess. "Die Störanfälligkeit liegt bei unter einem Prozent", sagt Wimmer und deutet auf den "Igel", wo sich gerade ein Tablett verkantet hat. "Hin und wieder ist das unvermeidlich", sagt er. In schwierigen Fällen, wenn zum Beispiel unpassendes Geschirr verwendet wird, sorgt ein schwarzer Gummihammer für einen reibungslosen Betrieb. "Die Effizienzsteigerung durch die neue Maschine beläuft sich auf 58 Prozent", sagt Kettelhack. Die jährlichen Kosten dieser Anlage seien nur etwa halb so hoch wie vorher und betragen knapp 25 000 Euro. Der Betrieb der Spülanlage kostet etwa 28 Euro pro Stunde. Damit ist diese Spülanlage eine der effektivsten im Großraum Trier. Nur eines wünscht sich Marcus Kettelhack noch für die Zukunft: "Im Ranking der Mensen waren wir immer ziemlich weit vorne, es hat aber für die Mensa Tarforst nie für ein ‚goldenes Tablett' gereicht", sagt er, "aber das bekommen wir irgendwann bestimmt auch noch hin."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort