Als gelebte Solidarität und ein weltweites Signal bezeichnete Weihbischof Ricardo Centellas die Altkleidersammlung zugunsten der Bolivienpartnerschaft. Seit 40 Jahren gibt es im Bistum Trier die Bolivien-Kleidersammlung, mit deren Erlösen rund 40 Projekte in dem südamerikanischen Land unterstützt werden. Partner vor Ort sind die Stiftung "Solidarität und Freundschaft Chuquisaca-Trier" sowie die Jugendpastoral Boliviens. In der Region Trier und Westeifel nehmen jährlich rund 3000 Jugendliche an der vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend organisierten Aktion teil und tragen jährlich mehrere hundert Tonnen gespendeter Textilien zusammen. Mit der Kleidersammlung könne sehr viel für die Menschen in Bolivien erreicht werden, so Centellas. "Wenn man solche Werte in ein junges Herz sät, trägt die ganze Welt heute und zukünftig einen Nutzen davon", erklärte er. Hauptprobleme der bolivianischen Bevölkerung seien Armut und Arbeitslosigkeit. Große Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit habe er, da eine neue Regierung, die sich zum ersten Mal aus der indigenen Bevölkerung zusammensetze, neue Reformen auf den Weg bringen könnte. Aber das sei ein langwieriger Prozess, so Centellas. "Ich glaube, dass viele der Kinder, die in Bolivien auf dem Land leben, nicht in die Schule gehen wie wir, sondern eher den Eltern, im Haushalt oder der Landwirtschaft helfen müssen", sagte Benedikt Kuhn (13). Um den Kindern etwa schulische und berufliche Ausbildung zu ermöglichen, half der 13-Jährige tatkräftig mit, die Kleidersäcke einzusammeln und sie auf den Lastwagen zu wuchten. "Das ist ein gutes Gefühl, dass man den Leuten dort helfen kann mit Sachen, die wir hier eigentlich wegwerfen", sagte er.