Hilfe bei Schikanen

Seit einem Jahr bietet das Anti-Mobbing-Netzwerk Trier Information und Hilfe, wenn sich Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz diskriminiert und ausgegrenzt fühlen. Mit einem Info-Faltblatt einer größeren Veranstaltung im Herbst will man verstärkt auf das Angebot aufmerksam machen.

Trier. (DiL) Mit 70 Anfragen haben sich die Mitarbeiter des Netzwerks im ersten Jahr seines Bestehens befasst, in 25 Fällen kam es zu einer konkreten Beratung wegen möglichen Mobbings. Die tatsächlichen Fallzahlen, so vermutet Bernd Steinmetz von der Abteilung Arbeit und Lebenswelt der Katholischen Akademie, lägen wesentlich höher. Die Akademie gehört wie der Integrationsfachdienst der Caritas, die KAB Trier-Eifel und die Selbsthilfe-Dachorganisation Sekis zu den Gründern des "Anti-Mobbing-Netzwerks". Weil das sytematische Schikanieren am Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren ständig zunahm, wollte man 2007 auch in Trier eine Anlaufstelle für Betroffene schaffen.Nach der einjährigen "Einführungsphase" will man nun den Bekanntheitsgrad der Netzwerk-Einrichtung erhöhen. Erste Versuche wie die Teilnahme an der Ausstellung "Job und Karriere" in der Trierer Messehalle erwiesen sich als durchaus erfolgreich. Große Nachfrage

"Wir hatten trotz des kleinen Standes erstaunlich viele Nachfragen", resümiert Ralf Burkardt von der "Gesellschaft für angewandte Kommunikation", die sich ebenfalls im Anti-Mobbing-Bündnis engagiert.Zwölf ehrenamtliche, geschulte Berater betreuen im Wechsel die wöchentlichen Telefon-Sprechstunden (Dienstag, 17 bis 18.30 Uhr, 0651/2096296). Sie haben auch einen Fragebogen entwickelt, der helfen soll, Mobbing-Vorgänge als solche zu identifizieren. Denn oft, so berichtet Monika Berger vom Integrationsfachdienst, seien potenzielle Mobbing-Opfer unsicher, ob es sich beim Ärger am Arbeitsplatz um "normale" Streitigkeiten oder Mobbing handele. Das Netzwerk arbeitet grenzüberschreitet. Auch Menschen, die in Luxemburg arbeiten, können sich hier beraten lassen. Und nicht nur Arbeitnehmer profitieren vom Knowhow: Eine öffentliche Verwaltung hat angefragt, ob das Netzwerk ihre Mitarbeiter in Sachen Mobbing-Prävention schulen kann. Für den Herbst ist eine öffentliche Veranstaltung geplant, die sich mit dem Zusammenhang von Mobbing, Arbeit und Gesundheit beschäftigt. "Mobbing kann jeden treffen", heißt es in einem neu erschienen Faltblatt der Initiative. Und weiter: "Es gibt kein Patentrezept, aber Gegenwehr ist möglich". Anti-Mobbing-Netzwerk. bernd.steinmetz@bistum-trier.de, Telefon 0651/8105 231.

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