Hilfe für Frauen in Not

Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach gGmbH hat mit einer Spende von über 24 000 Euro den Kauf eines Grundstücks für den Neubau eines Frauenhauses im Kosovo ermöglicht.

Trier. (red) Ardita Bala, die stellvertretende Leiterin des Frauenhilfscenters in Pejë (Kosovo), und Bernd Baumgarten, Leiter des Diakonischen Werks der Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach, haben in diesen Tagen in Trier den Kaufvertrag für das Grundstück unterzeichnet. Die Diakonie hat den Betrag durch umfangreiche Spenden im kirchlichen wie privaten Bereich im letzten halben Jahr gesammelt. "Die Kooperation macht unsere Arbeit stärker, gibt ihr mehr Kraft", erklärt Ardita Bala. Sie koordiniert das Schulungsteam im Frauen-Schutz-Zentrum. 1999 wurde in Pejë eine "education company", eine Schulungsfirma, gegründet. Aus dieser Einrichtung ging das heutige Frauen-Zentrum mit 13 Mitarbeiterinnen hervor. "Mein Herz ist sehr angetan von dem, was Sie im Kosovo leisten", bekennt Bernd Baumgarten, Geschäftsführer des Diakonischen Werks der Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach. KFOR-Schutztruppe baut eigenes Haus

Er lernte die Arbeit des Frauenhauses in Pejë 2006 selbst kennen, als er beim Besuch im Kosovo durch die OSZE auf die Einrichtung aufmerksam wurde. Seither arbeitet das Diakonische Werk mit dem Hilfscenter im Westen des Kosovo zusammen. Mit der Spende von 24 000 Euro soll die Grundlage für den Neubau des Frauenhauses ermöglicht werden. Dies ist nötig geworden, weil der Mietvertrag des alten Hauses plötzlich gekündigt wurde. Mit der Unterstützung des Diakonischen Werkes wurde ein Grundstück erworben, auf dem die internationale Schutztruppe KFOR ein eigenes Haus bauen wird. Außer dem Frauenhaus bietet die Einrichtung Schulungen von Frauen und Polizisten im Umgang mit häuslicher Gewalt sowie Informations- und Fortbildungsveranstaltungen, Sozialarbeit in den verschiedenen Stadtteilen vor Ort und Beratungsangebote an. "Ich bin in Deutschland, um Ideen in den Kosovo zu transportieren", erläutert Ardita Bala. "Diese Ideen stärken zuerst die Mitarbeiterinnen und dann unsere Klienten." So informierte sich die Leiterin des Schulungsteams im Diakonischen Werk über deren Arbeit in den Bereichen Trauma-Therapie und Kunst-Therapie. Sie besuchte das Internationale Frauen-Forum des Diakonischen Werks und konnte sich dort mit Frauen austauschen, die nach dem Jugoslawien-Krieg nach Deutschland geflohen sind und nun hier ihre Erfahrungen aufarbeiten.Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirchenkreise ist seit einem Jahr mit dem Kosovo verbunden: Seit Januar 2007 unterhält das Werk in Fushë Kosovë ein Verbindungsbüro, das für freiwillige Rückkehrende vor Ort recherchiert.

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