Hilfe für Tumorkranke

Nach einjähriger Planungs- und Bauphase hat die neue Praxis für Strahlentherapie in Trier-Ehrang eröffnet. Sie ist mit neuesten Behandlungsgeräten eine der modernsten Praxen bundesweit und schließt auf universitärem Standard eine Versorgungslücke insbesondere für krebskranke Patienten.

Trier-Ehrang. Ein großzügiges Entree mit Bildern an den Wänden und Dekomaterial im hellen Wartezimmer, freundliches Personal, Teppichboden im Arztzimmer, wo an einem halbrunden Tisch Gespräche "auf gleicher Augenhöhe" stattfinden. Ohne Frage: Patienten, geschwächt durch eine vorher gegangene Operation und psychisch angeschlagen nach der Diagnose Krebs, sollen hier möglichst freundliche Aufnahme finden.

Vor wenigen Tagen hat die neue Praxis für Strahlentherapie in Trier-Ehrang in Nachbarschaft zum Marienkrankenhaus ihre Arbeit aufgenommen. 16 Parkplätze befinden sich direkt neben der Praxis, die gleichfalls gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen ist. Schließlich deckt die Praxis ein Versorgungsgebiet mit rund einer halben Million Menschen ab, für die bislang nur drei Bestrahlungsgeräte zur Verfügung standen (der Trierische Volksfreund berichtete).

"Tumorerkrankungen nehmen immer mehr zu", so Strahlentherapie-Facharzt Dr. Guido Syré, der zusammen mit seiner Kollegin Dr. Eva-Maria Freitag, zwei speziell ausgebildeten Medizin-Physikern, langjährigen medizinisch-technischen Radiologieassistentinnen und weiterem Fachpersonal das Team bildet. Die Strahlentherapie ist ein Stützpfeiler in der Krebstherapie. 80 Prozent der Patienten werden ambulant behandelt. Ziel des "Strahlen-Teams" ist es, betroffene Patienten möglichst zeitgerecht zu versorgen. Nach einem ausführlichen ersten Beratungsgespräch wird ein Behandlungskonzept erstellt. Die Ärzte stehen als Betreuer und Berater den Patienten zur Seite, der Medizinphysiker fertigt den Behandlungsplan.

Mit einer speziellen Computertomografie wird die zu bestrahlende Körperregion mit modernster Software millimetergenau erfasst. Damit wird eine Präzisionserhöhung der Bestrahlung erreicht, die Syré zufolge aufgrund ihrer enormen Verbesserung einen "Quantensprung" gegenüber früherer Technik darstellt.

Das "Strahlen-Team" peilt an, Patienten nur wenige Minuten Wartezeit vor der Bestrahlung zuzumuten und behält zudem ein bestimmtes Zeitfenster für Notfälle vor. Die ersten Patienten waren schon da - und es gab Blumen, freuen sich Freitag und Syré. Extra: Strahlentherapien: Außer der sogenannten "bildgestützten Patientenpositionierung und Verifikation" (IGRT) kommt ein weiteres hochmodernes Verfahren zum Einsatz: Mit der "intensitätsmodulierten Strahlentherapie" (IMRT) kann die Strahlendosis innerhalb eines Bestrahlungsfelds variieren. Der Vorteil der Verfahren: Tumore gezielt bestrahlen und umliegendes Gewebe und Organe schonen. Zum Einsatz kommen ein Linearbeschleuniger neuester Generation mit integriertem Cone-beam-CT, dreidimensionale konformale Bestrahlungsplanung, inverse Bestrahlungsplanung und Simulation. (Praxis für Strahlentherapie, August-Antz-Straße 21, Ehrang, Telefon 0651/9956980; www.strahlentherapie-trier.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort