Hilfe für die Schwachen

TRIER. (red) Seit 150 Jahren wirkt die geistliche Gemeinschaft der Vinzentiner in Deutschland. Die zentrale Jubiläumsfeier findet am 19. und 20. Juli in Trier statt. Gastredner ist Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl.

Zum Auftakt hält am 19. Juli um 14.30 Uhr Generalsuperior Robert Maloney, Rom, die Festmesse in der Basilika St. Paulin. Im Anschluss findet ein Fest der Begegnung im Park des Vincentinums, Schöndorfer Straße 20, statt. Feierlich weiter geht es am Sonntag, 20. Juli. Um 14.30 Uhr wird ein Pontifikalamt im Dom mit Bischof Reinhard Marx gefeiert. Beim sich anschließenden Festakt in der ehemaligen Abteikirche St. Maximin hält Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl um 16.30 Uhr die Festansprache zum Thema "Christliche Werte in Europa". Die Gemeinschaft der Vinzentiner geht auf den aus Frankreich stammenden Heiligen Vinzenz von Paul (1581-1660) zurück. Als Bauernsohn geboren und 1608 zum Priester geweiht, galt seine Hauptsorge den sozial schwachen Menschen. Vinzenz erkannte, dass die Bereitschaft zur Nächstenliebe einer gewissen Organisation bedarf. So gründete er 1617 die erste Caritas-Bruderschaft. 1625 sammelte Vinzenz unter dem Leitwort "Den Armen die Frohe Botschaft verkünden" eine Gruppe von Priestern um sich, aus der später die Vinzentiner hervorgingen. Acht Jahre später gründete er in Zusammenarbeit mit Louise de Marillac die Frauengemeinschaft der Vinzentinerinnen. Diese gingen von Haus zu Haus, um kranke und alte Menschen zu pflegen. Auch setzte sich Vinzenz intensiv für die geistliche Aus- und Weiterbildung von Priestern ein. Ziel war, das Ausbildungsniveau der Priester zu steigern, um so eine geistig-religiöse Erneuerung zu erreichen. Vinzenz wurde 1737 heilig gesprochen und 1855 zum Schutzpatron aller karitativen Vereine erhoben. Er gilt als Begründer der neuzeitlichen Caritas. Heute gehören 4100 Brüder in weltweit 52 Provinzen den Vinzentinern an. Zu ihren Arbeitsfeldern zählen die Seelsorge an Alten, Kranken, Behinderten und Gefangenen. Die deutsche Provinz der Vinzentiner wurde 1853 mit Hauptsitz in Köln gegründet, sie sich jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg konsolidieren konnte. Zur Zeit gehören der deutschen Provinz 13 Brüder an, die in vier Niederlassungen (Köln, Lippstadt, Niederprüm und Trier) leben und arbeiten. Sie sind in der Schule, in Pfarreien, Krankenhäusern und Altenheimen tätig. Im Rahmen ihres aktuellen Jahresprojektes helfen sie Straßenkindern und alten Menschen in Rumänien. In Trier gibt es seit 1933 das Vincentinum, als Ausbildungs- und Studienhaus der deutschen Provinz. Derzeit bilden drei Patres, ein Bruder und ein Student die Hausgemeinschaft. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Mitarbeit in den Seelsorge-Einheiten St. Bonifatius/St. Ambrosius in Trier und in Konz sowie die pfarrübergreifende Jugendpastoral.

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