Hinterhof-Sport de luxe

TRIER. 1:0 für die Kooperation. Die Stadt sanierte den Sportplatz des Jugendzentrums Mergener Hof. Im Gegenzug dürfen nun die Schüler des Max-Planck- und Auguste-Viktoria-Gymnasiums darauf spielen.

Früher war er ein Flickenteppich aus Asphalt, heute präsentiert sich der sanierte Sporthof des Jugendzentrums Mergener Hof als etwa 600 Quadratmeter große Tartan-Fläche. Möglich wurde diese Sanierung nur durch die Kooperation mit der Stadt. Denn sie suchte im Frühjahr dieses Jahres eine Fläche zum Außensport für die Schüler des Max-Planck- (MPG) und des Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG). Durch den Neubau der Grundschule St. Paulin auf dem bistumseigenen Gelände kamen den Schülern die Möglichkeiten zum Laufen und Spielen im Freien abhanden. Mehrere Fliegen mit einer Klappe

Als das Jugendzentrum Mergener Hof von diesem Bedarf hörte, "sind wir eingesprungen", erzählt Hausleiterin Elke Grün. "Unser Asphalt-Platz hätte sowieso nur noch etwa ein oder zwei Jahre genutzt werden können. Dann hätten wir sanieren müssen." Doch so habe man mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Stadt übernahm die Sanierungskosten in Höhe von mehr als 50 000 Euro für eine neue Freisportanlage, auf der nun vormittags Schülergruppen und nachmittags Jugendliche und Sportler des Mergener Hofs Fuß-, Volley- und Basketball spielen können. "So nutzen wir diese Ressource optimal aus", betont AVG-Schulleiter Bernhard Hügle. "Und der Mergener Hof kann das gesparte Geld für seine Jugendarbeit einsetzen", ergänzt Hausleiterin Grün. Auch Schul- und Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink freut sich über diese Zusammenarbeit: "Wir haben damit nicht nur eine sportliche Begegnungsstätte geschaffen, sondern zudem auch die ehrenamtliche Jugendarbeit in der Stadt gefördert." Außerdem überaus praktisch: Für die Stadt sind keine Mehrkosten entstanden. Statt wie bisher Miete für die Nutzung der bistumseigenen Flächen zu bezahlen, habe man nun eine Großinvestition in den Tartan-Platz geleistet, sagt Holkenbrink. So käme man unterm Strich auf dieselbe Summe, wenn man bedenke, dass der Vertrag mit dem Mergener Hof 15 Jahre lang laufe. "Wir haben sogar noch mehr gespart", plaudert Grün. "Durch einen Fehler der liefernden Firma liegt hier sozusagen der Rolls Royce des Tartans. Wir freuen uns über diese kostenlose Zusatzleistung." Doch trotz aller Freude über die Mergener-Hof-Lösung bedauert AVG-Direktor Hügle, dass diese Alternative nur ein Teilersatz für die verloren gegangenen Möglichkeiten sei: "Im Jugendzentrum sind nur Ballsportarten wie Fuß-, Volley- und Basketball möglich. Leichtathletik müssen wir woanders unterrichten." Doch sein Kollege vom MPG, Ludwig Weyand, sagt: "Dann laufen wir eben bis zum Moselstadion."Gymnasiasten sind auch in der Freizeit erwünscht

Neben dem sportlichen Effekt sieht Jugendzentrums-Leiterin Grün einen weiteren möglichen Vorteil in der Kooperation mit der Stadt. "Vielleicht profitiert unser Jugendzentrum auch in anderer Hinsicht von diesem neuen Sportplatz", hofft Grün. Sie spekuliert darauf, dass die AVG- und MPG-Schüler nicht nur ihre Schul- sondern auch ihre Freistunden im Mergener Hof verbringen. Damit wäre wieder unserer Jugendarbeit gedient."

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