Hitze: Großeinsatz bei Chorfestival im Trierer Dom

Trier · Die anhaltende Hitzewelle hat am Sonntagvormittag vor dem Trierer Dom für einen Großeinsatz von Rettungskräften gesorgt. Während des Abschlussgottesdienstes des deutschen Chorfestivals Pueri Cantores waren mehrere Kinder kollabiert oder mussten die Bischofskirche aufgrund von Übelkeit verlassen.

Wie Einsatzleiter Olaf Backes von der Berufsfeuerwehr Trier in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz erklärte, habe man die Situation rasch im Griff gehabt. Bis zum Mittag hätten rund 40 Kinder und Jugendliche behandelt werden müssen. Ein halbes Dutzend Jungen und Mädchen sei in Trierer Krankenhäuser gebracht worden.

Backes betonte, dass es sich noch um vorläufige Zahlen handele. Zugleich sagte er, dass man ausreichend Vorkehrungen für ein Ereignis dieser Größenordnung bei diesen Temperaturen getroffen habe. So seien von Beginn des Gottesdienstes an bereits ein Notarzt- und zwei Rettungswagen am Domfreihof gewesen. Binnen weniger Minuten seien 15 zusätzliche Rettungsassistenten zum Dom gefahren. Die Situation sei zu keinem Zeitpunkt kritisch gewesen, versicherte Backes.

Fabian Spöhr, Chefanästhesist im Trierer Brüderkrankenhaus und Leitender Notarzt sagte, dass man die meisten Kinder vor Ort behandelt habe. Diejenigen, die in Krankenhäuser gebracht wurden, würden noch einige Stunden stabilisiert, könnten die Kliniken aber voraussichtlich im Laufe des Tages wieder verlassen. Die Kinder hätten überwiegend über Kreislaufprobleme und Übelkeit geklagt, keiner der Jugendlichen sei in einem bedenklichen Zustand gewesen.

Triers Feuerwehrdezernent Thomas Egger sagte: "Das, was Sie heute gesehen haben, sah dramatischer aus, als dass, was tatsächlich stattgefunden hat." Es sei bei dem Großeinsatz vor allem darum gegangen, zu verhindern, dass noch mehr Kinder beim Verlassen des Doms kollabieren. Egger verwies auf den Temperaturunterschied zwischen Bischofskirche und Domfreihof. Dort hatte die Berufsfeuerwehr über eine Drehleiter einen Wasserschleier aufgebaut, damit die rund 2700 Kinder sich beim Verlassen des Doms abkühlen konnten. Die Organisatoren des Festivals hatten zudem schon vor Beginn des Gottesdienstes im Dom Wasserflaschen verteilt.

Update 16:05 Uhr: Die Stadt Trier hat in einer Pressemitteilung weitere Details genannt. Demnach habe sich die Situation gegen 11 Uhr zugespitzt: Innerhalb kurzer Zeit mussten zehn zumeist jugendliche Teilnehmer mit Kreislaufkollaps behandelt werden, weswegen die vor Ort eingesetzten Sanitäter Verstärkung anfordern mussten. Neben 15 Mitgliedern der Berufsfeuerwehr, allesamt ausgebildete Rettungsassistenten, wurden daher im Rahmen des Katastrophenschutzes auch die Löschzüge Stadtmitte, Olewig und Kürenz der freiwilligen Wehren sowie die Schnelleinsatzgruppe des Rettungsdienstes zum Dom geschickt. Die zur Beobachtung ins Krankenhaus gebrachten Personen könnten voraussichtlich noch im Laufe des Tages wieder entlassen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort