Hoffen auf die "schwarze Null"

Gewinnorientierter staatlicher Wirtschaftsbetrieb oder Verkauf an Private - die Zukunft der Weinbaudomäne Avelsbach ist weiter ungewiss. Dies geht aus einem Antwortschreiben des Mainzer Wirtschaftsministers Hendrik Hering an den Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz hervor.

Trier/Mainz. (rm.) Im Juli hatte Landrat Günther Schartz (CDU) den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) angeschrieben und um Mitteilung über die künftige Nutzung der Weinbaudomäne Avelsbach in Trier-Kürenz gebeten (TV vom 17. Juli). Vier Wochen später liegt das Antwortschreiben aus Mainz vor, eine konkrete Aussage beinhaltet der Brief aber nicht. Ein Konzept zur künftigen Nutzung werde derzeit von der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion (ADD) in Trier erarbeitet, schreibt Hering. Falls es gelänge, die Domäne in einen gewinnorientierten staatlichen Wirtschaftsbetrieb "mit einer schwarzen Null" fortzuentwickeln, wäre dies vor einem Verkauf an Private zu berücksichtigen, heißt es weiter. Wann dieses Nutzungskonzept vorliegen könnte, schreibt der Minister nicht. Bereits mehrfach haben sich Landrat Schartz, die Stadt Trier, der Bauern- und Winzerverband sowie Abgeordnete der Region für einen Erhalt der Domäne sowie des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) am Standort Trier ausgesprochen.Mitreden, ehe Mainz Nägel mit Köpfen macht

Dabei wurde insbesondere auf die große Bedeutung des DLR Mosel bei Flurbereinigung/Bodenordnung und damit für den ländlichen Raum insgesamt hingewiesen. Schartz hatte sich überdies für eine personelle Verstärkung der Abteilung Bodenordnung am DLR-Standort Trier eingesetzt. Er hofft nun darauf, dass die ADD das Domänen-Konzept bald vorlegen werde und die Region Gelegenheit zur Stellungnahme erhalte, ehe das Land "Nägel mit Köpfen" mache. Für den Fall der Umwandlung der Domäne in einen staatlichen Wirtschaftsbetrieb kündigt der Landrat die Zustimmung des Kreises Trier-Saarburg an. Die Domäne Avelsbach, staatliches Musterweingut preußischer Gründung, ist Ende der 90er Jahre mit Millionen-Aufwand renoviert, modernisiert und mit Seminarräumen ausgestattet worden. Seit der 2003 eingeleiteten Reform der Agrarverwaltung ist ihre Zukunft ungewiss.

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