Trier. Dürfen im Brunnenhof, dem Innenhof des Simeonstifts, im Advent sieben Holzhütten stehen und darin Speisen und Getränke verkauft werden? Was die Brunnenhof-Gastronomen für selbstverständlich halten, sieht die Spitze der Stadtverwaltung anders. Der Stadtvorstand erteilte dem Vorhaben am Montag eine Absage, woraufhin das Pächter-Duo Ralf Laux/Alex G. Kieffer juristische Schritte in Erwägung zog (der TV berichtete).

Gestern waren aus dem Rathaus moderatere Töne zu vernehmen. "Wir suchen das Gespräch mit den Pächtern. Vielleicht ergibt sich dann die Möglichkeit, doch etwas im Brunnenhof zu veranstalten. Wir schließen das nicht aus", sagte Stadt-Pressesprecher Ralf Frühauf auf TV-Anfrage. Was konkret erörtert werden solle und wo möglicherweise Einigungspotenzial gesehen wird, ließ Frühauf offen.

Schützenhilfe von der Grünen-Ratsfraktion

Pächter Alex G. Kieffer bestätigte, dass am kommenden Montag ein Gespräch mit dem Liegenschaftsamt stattfinden solle. Laux und er wollten darin noch einmal die "wirtschaftliche Notwendigkeit" deutlich machen: "Wenn wir nicht auch im Winter auf unserer Gastro-Fläche, die wir der Saison entsprechend gestalten wollen, Essen und Getränke anbieten dürfen, dann sehen wir schwarz für 2009. Ich weiß nicht, wie wir sonst bis zum Frühjahr über die Runden kommen sollen." Schützenhilfe erhalten die Wirtsleute, die seit Sommer 2007 die Brunnenhof-Gas-tronomie betreiben, von der Stadtrats-Fraktion der Grünen.

"Wir haben keinerlei Einwände gegen einen Weihnachtsmarkt oder eine ähnliche Veranstaltung im Brunnenhof", betont Fraktionssprecher Gerd Dahm.

Die Grünen-Anfrage am vergangenen Donnerstag in der Baudezernatsausschuss-Sitzung habe nicht der Verhinderung der Gastronomen-Pläne gedient, sondern der Klärung der Frage, welches der zahlreichen Ämter, die in Brunnenhof-Angelegenheit involviert seien, denn hauptverantwortlich für den Weihnachtsmarkt Brunnenhof ist. Dahm: "Auf eine einleuchtende Antwort warten wir immer noch."