Holkenbrink will Schröer beerben

TRIER. Schul- und Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink strebt nach dem höchsten Amt, das in der Stadt Trier zu vergeben ist: Der 49-Jährige tritt bei der Wahl des Oberbürgermeisters im kommenden Jahr als einziger Kandidat der CDU an. Der lange gehandelte Bürgermeister Georg Bernarding bewirbt sich nicht.

Paukenschlag nach der Bundestagswahl: Die Trierer CDU hat sich schneller als mancher geahnt hat in Sachen OB-Kandidat entschieden. Sie schickt ihren Kreisvorsitzenden Ulrich Holkenbrink ins Rennen um die Nachfolge von Helmut Schröer, dessen Dienstzeit am 31. März 2007 endet.Am Montagabend unterrichtete der ehemalige Lehrer den CDU-Kreisvorstand über seine Kandidatur. Gestern Abend wurde auch die Stadtrats-Fraktion bei einer Sondersitzung informiert. Holkenbrink wird sich in den kommenden vier Wochen in allen Stadtteilen den CDU-Mitgliedern präsentieren, ehe er am 18. Oktober bei einem Kreisparteitag offiziell nominiert werden soll.

Kandidatur ist "Herzenssache"

Holkenbrink erläuterte am Dienstagabend seine Beweggründe für die Kandidatur: "Ich freue mich darauf, mich für meine Heimatstadt einsetzen zu können." Die Zukunft Triers sei "eine Herzenssache" für ihn. Er strebe "eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern des Stadtrats, der Verwaltung und natürlich mit allen Bürgern" an.

Kommt Holkenbrinks Kandidatur nicht aus heiterem Himmel - der TV berichtete bereits Anfang Februar über seine Ambitionen - dürften die meisten Beobachter nicht mit dem freiwilligen Verzicht von Sport- und Sozialdezernent Georg Bernarding gerechnet haben. Der Bürgermeister wurde bereits als "Kronprinz" gehandelt, ohne selbst je das Wort OB-Kandidatur in den Mund genommen zu haben. "Ich stelle mich in den Dienst der Partei, die bei zwei fähigen Kandidaten ein Luxus-Problem hatte," sagte Bernarding. Die Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen, denn er sei "von vielen Leuten zur Kandidatur aufgefordert worden". Bernarding: "Ich enttäusche natürlich viele, aber ich bitte um Verständnis. Unsere gemeinsame Sache ist wichtiger."

Bereits Anfang Juni hatte Klaus Jensen, ehemaliger Staatssekretär im Landes-Sozialministerium, seine Kandidatur erklärt. Da sowohl die UBM als auch die Grünen bekundet haben, keinen eigenen Bewerber zu nominieren, dürfte alles auf ein Duell Holkenbrink gegen Jensen hinauslaufen. Holkenbrink kennt seinen Rivalen Jensen nach eigenem Bekunden noch als Schülervater. "Ich habe immer sehr gut mit ihm zusammengearbeitet und hoffe daher auf einen fairen Wahlkampf."

Offen ist noch die Frage, wann gewählt wird. Ursprünglich war September 2006 ins Auge gefasst worden als gemeinsamer Termin mit der Bundestagswahl. Wollte man Kosten sparen und eine höhere Wahlbeteiligung erreichen, könnte man die OB-Wahl mit der Landtagswahl im März 2006 verknüpfen. Das würde aber bedingen, dass sich der amtierende OB Helmut Schröer rund ein halbes Jahr eher zurückzieht, was als unwahrscheinlich gilt.

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