Holländer sinkt vor den Stadtwerken

TRIER. (ik) Greenpeace-Protest gegen die Energie-Politik der Stadtwerke: Etwa 20 Aktivisten der Umwelt-Organisation haben am Dienstag vor dem Hauptgebäude des Unternehmens gegen Investitionen in Steinkohle und das neue Öko-Stromangebot demonstriert.

 Holländer im Wasserrohr braucht Hilfe: Greenpeace-Aktivisten demonstrierten gegen die Energie-Politik der Stadtwerke Trier.TV-Foto: Willi Speicher

Holländer im Wasserrohr braucht Hilfe: Greenpeace-Aktivisten demonstrierten gegen die Energie-Politik der Stadtwerke Trier.TV-Foto: Willi Speicher

Der "sinkende Holländer" in einem Wasserrohr symbolisiert die befürchteten Auswirkungen des Klimawandels, Banner und Schilder kritisieren das neue Ökostrom-Angebot: Die Trierer Ortsgruppe der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat gestern Nachmittag vor einer Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke Trier (SWT) vor deren Haupteingang protestiert. Die Aktivisten kritisierten vor allem, dass das Unternehmen klimafeindliche Groß-Investitionen in Steinkohle-Kraftwerke plane.Info-Stand am Kornmarkt

"Durch die langfristige Bindung an die Kohle wird eine vollständige Erneuerung der Energie-Erzeugung in Trier für mindestens 25 Jahre verhindert", begründete Sebastian Weismüller, Energie-Experte von Greenpeace Trier, die Aktion. "Wir finden es katastrophal, dass die Entscheidung zur Investition in Steinkohle getroffen wurde, ohne sich über alle Formen der Förderung erneuerbarer Energien zu informieren." Werde der Klimawandel nicht gestoppt, könne ein Teil der Niederlande bereits Mitte des Jahrhunderts überflutet sein. Zielscheibe der Greenpeace-Kritik war zudem der neue Öko-Strom-Tarif der Stadtwerke (der TV berichtete mehrfach): Dieses Angebot sei trügerisch, kritisierten die Aktivisten. "Durch die Nutzung eines bereits bestehenden Wasserkraftwerks in Österreich erfolgt kein Ausbau erneuerbarer Energien", sagte Weismüller. Andere Ökostrom-Anbieter nutzten einen Teil ihrer Erlöse zur Schaffung neuer Anlagen. SWT-Sprecher Carsten Grasmück wies die Kritik zurück. Just bei der Aufsichtsratssitzung am Nachmittag solle über eine Investition in regenerative Energien entschieden werden, sagte er. Es gehe um eine Biogas-Anlage in Reinsfeld, deren Produktion aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist werden solle. Zudem komme das SWT-Ökostrom-Angebot sehr wohl dem Ausbau alternativer Energien zu Gute. "Im Übrigen bezieht der Stromanbieter der Umwelt-Organisation, Greenpeace Energy, einen Teil seiner Energie aus demselben österreichischen Kraftwerk wie wir." Heute, Mittwoch, 14. Februar, und am Aschermittwoch, 21. Februar, informiert Greenpeace Trier jeweils von 14 bis 17 Uhr am Kornmarkt über die Kritik der Umwelt-Organisation am Steinkohleprojekt und dem Ökostrom-Angebot der Stadtwerke.

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