Hommage an einen Romantiker

Zum 150. Todestag des Schriftstellers Joseph von Eichendorff veranstalteten das Theater und Germanistikprofessor Lothar Pikulik eine Soiree mit Gedichten, Liedern und Prosatexten des bedeutenden romantischen Dichters, der am 26. November 1857 in Neiße verstarb.

Trier. Ganz im Zeichen der romantischen Dichtung stand die Veranstaltung zu Ehren Eichendorffs, mit der im ausgebuchten Theaterfoyer dem Schaffen und Leben dieses vielseitigen Lyrikers, der auch Romane, Novellen und Theaterstücke verfasste, gedacht wurde. Unter dem Titel "Schläft ein Lied in allen Dingen..." gestaltete Mezzosopranistin Eva Maria Günschmann zusammen mit Christoph Jung am Piano den musikalischen Teil der Soiree. Zahlreiche Gedichte Eichendorffs wurden schon zu dessen Lebzeiten von dem 22 Jahre jüngeren Robert Schumann vertont. In einem der bekanntesten Lieder aus diesem Zyklus, der "Mondnacht", ergänzen sich Eichendorffs Lyrik und Schumanns Akkorde in perfekter Harmonie. Schon der Vortrag dieses Liedes zeigte die ästhetischen Qualitäten sowohl der Autoren als auch der Interpreten. Auf gleich hohem Niveau lagen die Rezitationen von Klaus-Michael Nix aus den Prosa-Werken Eichendorffs. Diese waren nicht nur professionell gestaltete Hörbeispiele, sondern entwickelten sich als gleichwertig neben dem kommentierenden und Wissen vermittelnden Vortrag als dritte Säule der Veranstaltung.In Eichendorffs Dichtung, erläuterte der Trierer Literaturprofessor Lothar Pikulik in seinem Vortrag, spiele der Gedanke des "Lebens als Schauspiel" eine außergewöhnlich große Rolle. Dies zeige sich schon in den frühen Prosawerken wie "Ahnung und Gegenwart" von 1815 und noch stärker in der berühmten Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" von 1826. Auf der anderen Seite sei der Mensch in Eichendorffs Dichtung nicht nur Schauspieler, sondern auch ein Wesen, das durch Glauben und Betrachtung der Natur seiner wahren Bestimmung näher kommen könne, sagte Pikulik.

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