Horror im Showgeschäft

Einen Vorgeschmack auf die interregionale Musical-Produktion "Alice Superstar" gaben die jungen Schauspieler und Sänger bei einer Werkschau. Premiere ist am 1. Mai (19 Uhr) im Trierer Theater.

 Im Blümchenkleid zum Star: Von der Mutter angetrieben, versucht Alice im Musical „Alice Superstar“, die Jury von ihrem Talent zu überzeugen. TV-Foto: Cordula Fischer

Im Blümchenkleid zum Star: Von der Mutter angetrieben, versucht Alice im Musical „Alice Superstar“, die Jury von ihrem Talent zu überzeugen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Gerade hat Alice noch von ihrer Heldin aus Kindertagen geträumt: Alice im Wunderland, die sich eine Fantasiewelt in ihren Tagträumen erschafft. Einen Traum träumt auch das Mädchen Alice. Sie will ein Star werden. Sie bewirbt sich bei einer der Casting-Shows, die aus den Träumen junger Menschen Profit schlagen. Doch hinter den Kulissen von Glanz und Glamour entpuppt sich diese Maschinerie, die Hoffnungen junger Menschen schürt und ausnutzt, als schräges Pendant zu der ebenso schrägen Welt der Romanfigur Alice."Es ist kein einzelner der Star"

Die Musical-Produktion bringt als interregionales Projekt im Rahmen des Kulturhauptstadt-Jahres 2007 100 Jugendliche aus Trier, Saarbrücken und Luxemburg zusammen. "Ich muss den Hut ziehen vor dem Spaß, der Begeisterung und der Disziplin, mit der die Jugendlichen arbeiten", sagt Michael Kiessling, musikalischer Leiter. Für Buch und Regie ist Alexander Etzel-Ragusa verantwortlich."Es ist kein einzelner der Star", sagt Kiessling. Nicht nur damit unterscheidet sich das Projekt vom aktuellen Casting-Geschäft, obwohl auch für "Alice Superstar" die Mitwirkenden aus einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt wurden. "Eigentlich sind die Jugendlichen die Zielgruppe für Casting-Shows. Aber sie durchschauen sehr genau, was dahinter steht und wie Gleichaltrige zum Spielball dieser Industrie werden", sagt Kiessling. Dadurch gelingt die Persi flage auf die vermeintliche Glitzerwelt umso überzeugender. Gerecht könne es zwar auch auf der Bühne nicht zugehen, sagt Kiessling, aber "wir lassen jeden nach seiner Façon zum Zuge kommen". Dies zeigt die Bandbreite der Musik - von Rock, Soul, R'n'B über Dance, Hip-Hop bis Metal. Viele der jungen Musiker proben im vom Exhaus geleiteten Bunker in Trier-Nord. Für die Entwürfe der Plakate und Flyer waren zwölf Studierende der Fachhochschule unter Leitung von Professor Andreas Hogan zuständig.

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