Humperdinck in leichtem Gewand

Kindgerecht hat die Musiktheatergruppe Pastorella - das sind Gesangsschüler von Vera Ilieva - die Oper Hänsel und Gretel nach Engelbert Humperdinck in der Tufa präsentiert. Rund hundert kleine und große Zuschauer genossen die dritte der neuen Kinderopern im erweiterten Jugend-Angebot der Tufa.

 Kindgerecht setzen Gesangsschüler von Vera Ilieva die Oper Hänsel und Gretel um, im Bild (von links) Maria Harries (Gretel), Thomas Kuhnen (Hexe) und Gabi Becker (Hänsel). TV-Foto: Anke Emmerling

Kindgerecht setzen Gesangsschüler von Vera Ilieva die Oper Hänsel und Gretel um, im Bild (von links) Maria Harries (Gretel), Thomas Kuhnen (Hexe) und Gabi Becker (Hänsel). TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Mit einem erweiterten Programm für Kinder ist die Tufa Trier in den Herbst gestartet. Außer Theater und Ballett haben als neuer fester Bestandteil Kinderopern wie Bastien und Bastienne, des Kaisers neue Kleider und nun Hänsel und Gretel Einzug gehalten.

Die Ausführenden sind Gesangsschüler der Trierer Sängerin Vera Ilieva, die selbst Regie führt und mit ihren Produktionen ein Anliegen verbindet: "Es ist eine Art musikalische Früherziehung. Wir möchten es den Kindern leicht machen, Oper aufzunehmen, und sie ermutigen, auch größere Bühnen zu besuchen".

Mit der als Sonntagsmatinee aufgeführten Oper Hänsel und Gretel ist das ihr und ihrer Musiktheatergruppe Pastorella gelungen. Passend zugeschnitten auf das Publikumsalter ab vier Jahren zeigt sich nicht nur die von zweieinhalb auf etwa eine Stunde gekürzte Spieldauer, sondern auch die ein oder andere musikalische Veränderung. An die Stelle der allein zehnminütigen Original-Ouvertüre und anderer Passagen, die Vera Ilieva als "zu schwer" im Kontext einer Kinderoper befindet, sind Volks- und Kinderlieder getreten. So zum Beispiel "Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh", "Brüderchen, komm' Tanz mit mir" oder "Ein Männlein steht im Walde". Manche der kleinen Zuschauer zeigen lebhaft, dass sie die Lieder kennen.

Der kindgerechten musikalischen Ausgestaltung entspricht die Aufbereitung der mit Hilfe von Dialogen gut verständlichen Handlung. Der Umstand, dass die Mutter Hänsel und Gretel in den Wald schickt, wird beispielsweise nicht als Akt der Herzlosigkeit oder Grausamkeit gezeigt, sondern mit einer zwingenden Notlage erklärt. Auch die Hexe kommt in ihrem fantasievollen bunten Kostüm nur mäßig schrecklich daher. Ein Übriges zur neuen Leichtigkeit der Geschichte tragen nette Fantasiewesen wie der Sand- oder Hagebuttenmann bei, die Hänsel und Gretel im Wald begegnen.

Die Oper wird von Pianistin Larissa Protsenko live am Klavier gespielt und den beachtlichen Gesangsleistungen von Maria Harries (Gretel), Gabi Becker (Hänsel), Thomas Kuhnen (Hexe), David Ziegler (Vater) und Ursula Koltes (Mutter, Sand- und Hagebuttenmann) in Szene gesetzt. Dafür gibt es viel Applaus vom Publikum. Anfang kommenden Jahres steht die nächste Kinderoper an: Kalif Storch.

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