Hurra, hurra, die Handwerker sind da

TRIER. Die Shakespeare-Komödie "Ein Sommernachtstraum" ist ein Klassiker für Schultheater-Gruppen. Die Schüler des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) haben sich an das Stück in der Musical-Version, die Komponist Martin Lingnau für das Hamburger Revuetheater "Schmidts Tivoli" geschrieben hat, gewagt und bestanden die Premiere bravourös.

"Ich bin die Kraft, die Chaos schafft", singt der Liebesgott Amor. Beim amourösen Chaos, das die Liebespaare im "Sommernachtstraum" erleben, haben aber noch einige andere Protagonisten ihre Finger im Spiel. Oberon (Dominik Schneider), König der Elfen, liegt im Clinch mit Titania (Berenike Larrá) und platzt geradezu vor Eifersucht. So einfach klingt sein Plan: Mit dem Nektar einer Wunderblume - wird er in die Augen seiner Geliebten geträufelt - soll sie ihm in Liebe ergeben sein. Waldgeist Puck bringt einiges durcheinander

Waldgeist Puck (Sabine Breil) bekommt den Auftrag dazu und bringt mit der Liebesdroge im nächtlichen Wald einiges durcheinander. Dorthin sind Lysander (Lorenz Rommelspacher) und Hermia (Natalie Witzmann) geflohen, um den strengen athenischen Heiratsgesetzen zu entgehen. Dort sind aber auch Demetrius (Kai Berthold), den Hermia heiraten soll, aber nicht will, und Helena (Charlotte Fournier), deren Liebe Demetrius verschmäht. Und dort sind die fünf Handwerker, die ein Theaterstück für die Hochzeit des Herzogs Theseus (Johannes Krisam) mit Hippolyta (Elisabeth Warscheid) proben. So geraten alle in den verwirrenden Liebestaumel, der aus Pucks Fehler entsteht. Titanias Bewusstsein ist zwar manipuliert, aber sie verguckt sich in Handwerker Zettel (Stephan Vanecek), dem Puck Eselsohren verpasst. Liebt Titania Zettel oder einen wahren Esel? Mit dem "Sommernachtstraum" können die MPG-Schüler an die Erfolge der vergangenen Musical-Produktionen anknüpfen. Ob Lorenz Rommelspacher als romantischer, jugendlicher Liebhaber, Berenike Larrá als erotische Elfenkönigin oder Sabine Breil als schalkhafter Waldgeist Puck - besser hätten die Rollen nicht besetzt sein können. Dabei zählte nicht nur die schauspielerische Leistung. Auch stimmlich zeigten die Akteure im Gleichklang mit der Band Klasse. Vor allem die Handwerker (Stephan Vanecek, Sam Brucksch, Sebastian Bollig, Erik Schneider, Michael Suchanek), von tollpatschig, schüchtern bis größenwahnsinnig, errangen die Sympathien des Publikums im Sturm mit ihrem polkahaften Erkennungs-Schlager "Hipp, hipp, hurra! Alles klar, denn die Handwerker sind da". Gut angelegt hatte Dominik Schneider seine Rolle als eifersüchtiger Oberon, der als eine Mischung zwischen dem verrückten Gollum aus "Der Herr der Ringe" und Jim Carrey durch das Stück tobte. "Der ist super und so lustig", flüsterten sich einige Mädchen im Publikum zu und beschlossen, noch eine der nächsten Aufführungen zu besuchen. Weitere Vorstellungen: 19. und 24. Mai, jeweils 20 Uhr sowie 21. Mai, 19 Uhr, in der MPG-Aula, Sichelstraße 3.

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