"I bloos, und ihr soagt ,womm'"

TRIER. Trier schunkelte auf der Volksmusikwelle bei der "Starparade der Volksmusik" in der Europahalle. "Das sind unsere Melodien, das ist unsere Welt", freute sich ein Ehepaar, das von der Musik und den Interpreten begeistert war.

 Die herzige Ramona Leiß moderiert die "Starparade der Volksmusik".Foto: Ludwig Hoff

Die herzige Ramona Leiß moderiert die "Starparade der Volksmusik".Foto: Ludwig Hoff

"Wir hoffen, dass uns der Restauch noch so gut gefällt. Jeder der Künstler hier ist Spitze":Das Grüppchen von (jung gebliebenen) Seniorinnen und Senioren vonder Fidei ist hin- und hergerissen von der Starparade derVolksmusik, die in der Trierer Europahalle gastiert. Die Volksmusik-Vielbesucher ("Wir kommen schon seit 20 Jahren") sind nicht nur von den meist die heile Welt besingenden Interpreten begeistert, sondern auch von der Gastgeberin des Abends: Ramona Leiß (ZDF-Knoff-Hoff-Show, -Fernsehgarten, SAT1 Goldene Hitparade der Volksmusik) moderiert charmant und stets nah beim Publikum durch das dreistündige Programm mit Höhepunkten der Volksmusik.

Jeder scheint den anderen zu kennen

Wenn es irgendwo noch Begeisterung gibt, dann ist sie beim Volksmusik-Publikum zu finden. Schon beim ersten Titel singen die 500 Gäste klatschend mit. Da ist es nicht gar so schlimm, dass "Oma so lieb", "Mama" oder "Heidschi Bumbeidschi" nicht erklingen, denn Heintje (40 Millionen verkaufte Tonträger) gehört nicht zu dem großen Tross von Volksmusikanten, die für die Starparade an die Mosel gekommen sind. "Er hat bestimmt die Gripp\\'", vermutet Elisabeth Schons aus Trier fast mitleidend: "Aber ein wenig traurig bin ich schon."

Mit oder ohne Heintje: Die Starparade gerät zum Familienfest - jeder scheint den anderen zu kennen. Die Interpreten geben sich volksnah mit einer Autogramm-Viertelstunde im Foyer. Selbst beim Foto fürs Familienalbum daheim sagen die Stars nicht nein.

"Volksmusik ist wie Traubenzucker, sie geht direkt ins Blut", hat Ramona Leiß am Anfang gesagt - und damit Recht behalten.

Dem Jüngsten im Staraufgebot, Remo Frankello, fällt die schwierigste Rolle des Abends zu - und er meistert sie: Der 13-Jährige besorgt den Eröffnungspart mit seinen Trompetensoli (Sehnsuchtsmelodie) bravourös. Bei seiner Gesangseinlage weiß das "echte Zirkuskind" ebenfalls zu überzeugen: "Du musst nicht traurig sein, ich lass dich nie allein", singt der Nachwuchs-Künstler über Bingo, den ausgesetzten Hund. Remo toppt seinen Auftritt dann noch mit "Mama ist die Beste" von seiner neuen CD.

Maxi Arland und Tom Astor profitieren von dem gelungenen Einstand. Während Letzterer - durch Grippe stimmlich leicht angeschlagen - mit seinen Country- and-Western-Songs die Gäste für eine Viertelstunde über den großen Teich nach Nashville mitnimmt ("Irgendwie wird\\'s schon geh\\'n", "Freunde holen dich auch aus der Hölle"), geht es mit Maxi Arlands sanften Balladen wieder zurück im "alten Europa" hoch hinaus in die Berge: "Die Sonne ist das Auge Gottes", singt er. Damit hat er wieder einmal der Nerv des Publikums getroffen.

"Heute lösen wir unser Weihnachtsgeschenk ein", verrät ein Ehepaar in der Pause dem TV : "So ein Geschenk kommt bei uns immer gut an - und die Kinder brauchen sich keine allzu großen Gedanken zu machen."

Im zweiten Teil betreten mit Henry Arland ("Ein recht herzliches Grüß Gott beieinand\\'"), Bianca und Frans Bauer die volkstümlichen Schwergewichte des Abends die Bühne, und der musikalische Hochgenuss strebt der Spitze zu. Das Klatschen wird lauter, und auch die Bravo-Rufe nehmen an Zahl und Intensität zu, als Henry Arland dazu aufruft: "I bloos, und ihr soagt ,wommm\\'."

Bianca, auch als die "Königin der Volksmusik" bekannt, wird nach "Hörst du die Glocken von Stella Maria" wird mit einem regelrechten Blumenladen auf der Bühne überhäuft.

Frans Bauer ("Ich träum\\' von dir, weil ich dich liebe") bezeichnet sich als "Der Käsekopf aus Holland", der musikalische Freude verbreiten will. Eine Tafel "Schwiiitzer Schokoli" ist sein Geschenk.

Die für Heintje bestimmten Präsente nimmt dessen Landsmann gleich mit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort