"Ich bin traurig, enttäuscht und entsetzt über die Pläne"

Trier/Bad Kreuznach · Der Hotelverband sieht akuten Gesprächsbedarf.

Trier/Bad Kreuznach (cus) Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband spricht sich auf TV-Anfrage erneut klar gegen die Pläne Triers zur Einführung einer Bettensteuer aus.

Gereon Haumann, Präsident des Dehoga-Landesverbands Rheinland-Pfalz: "Ich halte nichts von den Plänen. Ich bin traurig, enttäuscht und entsetzt. Es ist schade, dass die Stadt unsere Branche so wenig wertschätzt, obwohl wir gegenüber den Gästen Imageträger und Repräsentanten sind. Statt den einfachsten Weg zu suchen, sollte die Stadt ihrer Verantwortung gerecht werden und wenn, dann alle Profiteure des Tourismus heranziehen. Wir hatten freiwillige Abgabe von 100 000 Euro angeboten, wenn auch der Einzelhandel so viel beisteuert und die Stadt Trier ihren Part leistet. Die Stadt Mainz bereitet derzeit eine freiwillige Abgabe vor. Auf die sogenannte Kulturförderabgabe der Stadt Köln sollte sich Trier nicht verlassen, denn dagegen sind Klagen anhängig.
Zum Zeitplan in Trier: Die Hotels haben Jahrespreise für 2017 festgelegt und sind nicht unbegrenzt belastbar. Die Branche kämpft mit Fachkräftemangel und Problemen bei der Unternehmensnachfolge. Für Gespräche steht der Dehoga immer bereit."

Helmut Scheuering, Vorsitzender des Dehoga-Kreisverbands Trier-Saarburg: "Vom Tourismus profitieren sehr viele. Nur Beherbergungsbetriebe heranzuziehen, wäre unfair. Sie machen überall Werbung für Trier und stehen für den guten Ruf der Stadt. Verträge der Hotels mit Busgesellschaften sind teilweise schon für 2018 abgeschlossen. Falls die Hotels die Preissteigerung weitergeben, würde Trier als Reiseziel unattraktiver werden. Gäste könnten auch ins Umland ausweichen, da dort keine Bettensteuer erhoben wird."

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