"Ich werde alles geben”

KÖLN/TRIER. Trotz perfekten Auftritts hat Anke Wagner (Foto: RTL) den direkten Einzug in die Motto-Shows von "Deutschland sucht den Superstar" nicht geschafft. Heute Abend bietet sich ihr eine zweite und definitiv letzte Chance dazu.

Sie sind nicht weiter gekommen, aber in der Second-Chance-Show. Enttäuscht? Anke Wagner: Anfangs war ich super traurig. Ich wollte gewinnen, aber es hat nicht geklappt. Ich habe sehr viel geheult, denn erstens war plötzlich der Druck weg. Zweitens kam die Angst dazu, noch eine ganze Woche hier in Köln sein zu müssen, getrennt von meiner ersten Gruppe, mit der ich mich super verstanden habe. Ich fühlte mich wie damals am ersten Kindergarten-Tag, als mich meine Mama allein gelassen hat. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Wie haben Sie den Mittwoch-Abend nach der Entscheidung verbracht? Wagner: Ich hatte kaum Zeit nachzudenken, denn direkt im Anschluss an die Sendung stand das nächste Foto-Shooting auf dem Programm. Es war schwer, schnell wieder auf fröhlich umzuschalten, aber ich glaube, gerade aus dieser Situation habe ich sehr viel gelernt. Im ersten Moment konnte ich mich nicht so richtig freuen, dass ich eine zweite Chance bekomme. Es geht mir aber jetzt besser. Ich werde Alles geben! Wer hat Sie "aufgefangen"? Wagner: Meine Schwester und meine Freundin. Sie waren auf der After-Show-Party. Ich hab die beiden erst gegen ein Uhr nachts im Hotelzimmer getroffen. Sie sahen schon auf dem "Wartesofa" nicht allzu glücklich aus. Hatten Sie eine Vorahnung? Wagner: Ja total. Ich habe Elisabeth so angeschaut und fühlte auch, dass der Mittwoch irgendwie nicht mein Tag war. Als feststand, dass Lorenzo weiter ist, wusste ich, dass ich es nicht bin. Wieso hat Elisabeth - nachdem ihr Sieg klar war - alle außer Sie umarmt? Wagner: Das weiß ich nicht. Eigentlich habe ich mich sehr gut mit ihr verstanden. Vielleicht war es in dem Moment etwas viel für sie. Jedenfalls hat sie es später nachgeholt. Ihre Performance war perfekt. Woran sind Sie gescheitert? Wagner: Leute, denen ich vertraue, haben mir gesagt, dass ich mental noch an mir arbeiten muss. Ich habe einfach nicht genug an mich geglaubt und deshalb hat es nicht geklappt. Im Interview kurz vor dem Auftritt kamen Sie sehr sicher rüber. Wagner: Das schon, aber nach dem Song kamen bereits die Zweifel. Als Michelle Hunziker meinte, dass es sich wie Playback angehört habe, fragte ich nur: "Echt?" Wie erklären Sie sich die Diskrepanz zwischen dem guten Jury-Urteil und der Zuschauer-Reaktion? Wagner: Es haben einfach nicht genügend Leute angerufen. Vor allem überrascht haben mich einige engeren Freunde, die mir sogar noch erzählt haben, dass sie nur einmal für mich gestimmt haben. Wie haben Ihre Eltern und Bekannte reagiert? Wagner: Ich habe sie zunächst mal beruhigt, dass es mir gut geht. Sie sind stolz auf mich, egal was passiert. Insgesamt hatte ich aber wenig Zeit, um den Kontakt zu halten. Freunde haben angerufen oder SMS geschickt. Dank an alle, die mich unterstützt haben! Hat jemand aus der Jury nach der Sendung noch mal mit Ihnen gesprochen? Wagner: Bis auf Bohlen alle. Er hat mich nur angegrinst. Shona hat mich in den Arm genommen und erklärt, dass ihr Kommentar alles andere als negativ gemeint war. Thomas Bug hat mir mit ,tut mir leid‘ die Hand gegeben. Thomas Stein riet mir: "Sing was Balladiges." Wie haben Sie sich auf heute Abend vorbereitet? Wagner: Wie letzte Woche auch. Ich versuche, jede Zeit zum Üben zu nutzen. Leider ist dazu nicht allzu viel Gelegenheit. Wir haben viele Termine, die Vermarktung steht im Vordergrund. Das Ganze gleicht nun eher einer Unplugged-Session. Setzen Sie weiterhin auf "was fürs Herz" oder wird es eine Überraschung geben? Wagner: Nein. Ich werde ,Get here‘ von Olita Adams singen. Das bin ich einfach. Ich werde nicht einen auf Rock-Lady machen. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein? Wagner: Ich versuche, an mich zu glauben. Das wird nicht einfach, denn in der Gruppe sitzen nur Jury-Lieblinge. Ich will aber auf jeden Fall noch einen guten Auftritt liefern! Außerdem bin ich mit meinem neuen Look bestens gerüstet. Die Bekannte eines Kandidatenbetreuers hat mir im Hotelzimmer die Haare geschnitten. Die Frisur unterstreicht meinen eigentlichen Typ viel besser! Was machen Sie, wenn es nicht klappt? Wollen Sie die Musik dann "ad acta" legen? Wagner: Ich werde mir wohl noch ein bis zwei Jahre Zeit lassen und hoffen, dass irgend etwas klappt. Vielleicht ist das alles hier vorbestimmt. Ich werde mein Bestes geben! Das Gespräch führte TV-Mitarbeiterin Melanie Wollscheid

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