Ihre Energie hat sie am Leben gehalten

Ein Unfall Ende Juni auf der Mosel hat das Leben von Sabrina Knopp und ihrer Familie vollständig verändert. Sie ist blind - aber voller Tatendrang. Der Erlös des Pfalzeler Viezfests soll ihr den Wiedereinstieg in den Alltag erleichtern.

 Einen Glückselefanten und ein Säckchen mit dem Erlös des Viezfests überreicht Alfred Lautwein (links), Viez-Club Pfalzel, mit Clubmitgliedern an Sabrina Knopp. TV-Foto: Christine Cüppers

Einen Glückselefanten und ein Säckchen mit dem Erlös des Viezfests überreicht Alfred Lautwein (links), Viez-Club Pfalzel, mit Clubmitgliedern an Sabrina Knopp. TV-Foto: Christine Cüppers

Trier. "Ich lebe gerne, will bald wieder auf meinem Lieblingspferd Amadeus reiten und möglichst Arzthelferin werden." Voller Energie und Begeisterung erzählt Sabrina Knopp von ihren Plänen und Wünschen. Dass sie derzeit blind ist und Anfang nächsten Jahres nochmals operiert werden muss, schränkt die Euphorie der 18-Jährigen nicht ein. Im Gegenteil: Wer sie reden hört und weiß, dass sie vor etwas mehr als vier Monaten so gut wie keine Überlebenschancen hatte, muss an Wunder glauben.

Bei einem Bootsunfall auf der Mosel war Sabrina Knopp vom Motorboot gefallen und von der Schiffsschraube schwer verletzt worden (der TV berichtete). Mit Schädel-Hirn-Verletzung sowie Verletzungen an Armen und Knien lag sie auf der Intensivstation der Uniklinik Homburg. Viereinhalb Wochen künstliches Koma, Frühreha im Trie rer Brüderkrankenhaus und seit Anfang Oktober Rehaklinik Bernkastel-Kues - das sind die Stationen der Patientin. Sie hat Ärzte sowie Familie, Freunde und Bekannte durch ihren unerschütterlichen Lebenswillen und damit verbundene unglaubliche Fortschritte ständig ins Staunen versetzt.

Verständlicherweise hat Sabrina jetzt genug von Krankenhaus-Atmosphäre und will nach Hause. Am 18. November wird es so weit sein, und ab Dezember soll sie beim Club Aktiv in einer Therapie den Alltag üben. Wenn auch die plastischen Operationen in Homburg gut verlaufen und sich nichts am Sehvermögen geändert hat, wird die junge Frau in Marburg die Deutsche Blindenstudienanstalt besuchen, eine Reha für Blinde und Sehbehinderte. Dort soll sie das Alltagsleben als Blinder bewältigen lernen, einen Beruf wählen und womöglich eine Ausbildung absolvieren.

"Es ist noch ein gutes Stück Weg bis dahin", weiß Vater Thomas. Der unerschütterliche Optimismus seiner Tochter aber lässt ihn kaum daran zweifeln, dass sie die weiteren Hürden nehmen und ihre Ziele erreichen kann.

"Jetzt freuen wir alle uns darauf, dass ein Stück Normalität einkehrt, wenn Sabrina zu Hause ist", sagt Mutter Anne. Daheim braucht sie vor allem ein neues, an ihre Anforderungen angepasstes Bett. Einen gewichtigen Beitrag zur Erfüllung dieses Wunsches hat der Pfalzeler Viezclub geleistet. In einer kleinen Feierstunde übergaben Alfred Lautwein und Werner Pfeiffer den Erlös des Viezfestes Anfang Oktober an die 18-Jährige, einen Scheck über 2000 Euro sowie einen Glücks-Spar-Elefanten. Ihr Vater dankte allen Spendern und den vielen Menschen, die Anteil an ihrer Geschichte genommen und auf vielerlei Arten Hilfe geleistet hätten.

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