Illegal durch das Gillenbachtal

TRIER/TRIERWEILER. "Wir brauchen keinen Moselaufstieg mehr, hier haben wir ihn schon." Mit diesen drastischen Worten beschreibt Günther Schmitz, Anwohner des Gillenbachtals in Pallien, das Verkehrsaufkommen am Gillenbach.

 Mit hohem Tempo brettern jeden Morgen unerlaubt Autofahrer durch das Gillenbachtal, um Staus auf der B 51 zu umgehen.Foto: Hans Michael Engelke

Mit hohem Tempo brettern jeden Morgen unerlaubt Autofahrer durch das Gillenbachtal, um Staus auf der B 51 zu umgehen.Foto: Hans Michael Engelke

Um die morgendlichen Staus auf der Bitburger Straße (B 51) zu umgehen, benutzen viele Verkehrsteilnehmer die schmale Straße durch das Gillenbachtal als Schleichweg. Über Trierweiler-Sirzenich geht es bergab nach Trier hinein, nach Feierabend strömt der Verkehr in die andere Richtung. Anlieger beklagen, dass pro Tag bis zu 150 motorisierte Verkehrsteilnehmer die verbotene Straße zur Zeitersparnis nutzen würden. Der Weg durch das Naherholungsgebiet ist nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, außerdem darf er von Anliegern benutzt werden. Dass die Straße darüber hinaus häufig befahren wird, erkennt jeder, der sich einige Minuten Zeit nimmt und die Straße beobachtet. Mit hohem Tempo fegen die Autos durch den Wald. Kommt Gegenverkehr, wird es oft knapp. Laut Anwohner Günther Schmitz sind unter den Übeltätern sogar Kleinlaster. Eine Aussage, die der Pressesprecher der Polizei, Reinhard Rothgerber, so nicht bestätigen kann. "Kleinlaster sind bei Kontrollmaßnahmen nicht aufgefallen, da die Strecke, insbesondere die Enge der Fahrbahn, eine Benutzung für diese Fahrzeuge kaum zulässt."Polizei kennt das Problem

Das Problem ist der Polizei allerdings bekannt. "Die Problematik ist uns bekannt, nicht zuletzt wegen Anwohnerbeschwerden. Die Polizeiinspektion Trier führt aus diesem Grunde an der besagten Örtlichkeit zu unregelmäßigen Zeitpunkten Verkehrskontrollen durch", bestätigt Rothgerber. Nicht bestätigen will der Pressesprecher aber die hohe Zahl von 150 Fahrzeugen. Bei den letzen Kontrollmaßnahmen seien in den Hauptverkehrszeiten je nur bis zu 20 Fahrzeugführer verwarnt worden. Eine Autofahrerin mit Bitburger Nummernschild, die ihren Namen nicht nennen wollte, gibt zu, die Strecke häufiger zu benutzen. Eine Kontrolle oder anwesende Polizisten seien ihr noch nie aufgefallen, meint die junge Frau. Aber sie ist sicher, dass im Fall einer Kontrolle keiner mehr durch das Gillenbachtal fahren würde.

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