Im Dienste Gottes

TRIER. (KBB) Schwester Hildegardis vom Orden "Unserer Lieben Frau von Afrika" feierte ihren 103. Geburtstag im Trierer St. Josefsstift. Zusammen mit Oberbürgermeister Helmut Schröer (CDU), Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner und ihren Ordensschwestern erzählte Schwester Hildegardis aus ihrem langen und ereignisreichen Leben.

"Das war die schönste Zeit meines Lebens", sagt Schwester Hildegardis über ihre Zeit in Afrika. Nachdem sie 1929 als 24-Jährige dem Orden "Unserer Lieben Frau von Afrika" - auch bekannt als "Weiße Schwestern" - beigetreten war, ging sie nach ihrer Ausbildung in Trier-Heiligkreuz und London im Jahr 1930 nach Kenia und Tansania. "In Tansania war ich bei den Aussätzigen", erzählt die gelernte Krankenschwester über ihre Arbeit in Afrika. In 43 Jahren kümmerte sie sich dort unter anderem als Hebamme um die Leprakranken und leitete 22 Jahre lang als Oberin die Arbeit ihrer Schwesterngemeinschaft und kann auch heute noch Suaheli sprechen. Erst 1974 kehrte sie in die mittlerweile schon fast 25 Jahre bestehende Bundesrepublik zurück - die Zeit des Nationalsozialismus bekam sie in Tansania, einer früheren deutschen Kolonie, kaum mit. In Leiwen, Bad Salzig und schließlich in Trier verbrachte Schwester Hildegardis, die mit bürgerlichem Namen als Katharina Wittreck am 22. Juni 1903 in Gütersloh geboren wurde, ihren Ruhestand und ist seit 1998 im Trierer St. Josefsstift. "Auch heute noch geht sie gelegentlich in die Morgenandacht um 6.30 Uhr", erzählt Schwester Hedwig, Oberin bei den "Weißen Schwestern" am Josefsstift. "Ansonsten nimmt sie auch weiterhin an unseren kulturellen und sozialen Veranstaltungen teil und lässt sich gerne im Garten spazieren fahren." Über das erstaunliche Alter bemerkte Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer: "Wenn Sie nicht so lange in Afrika gewesen wären, hätte ich gesagt, es liegt an der Trierer Luft." Er überreichte ihr eine Urkunde der Stadt Trier, sowie eine Auszeichnung des Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD). "Ich fühle mich wohl", sagte die 103-Jährige über ihr Leben als einer der ältesten Bürger in Trier.

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