Im Kinderzimmer von Oma und Opa

TRIER. Technik-Spielzeug, Plüschtiere und Puppen: Mit einem Tag der offenen Tür stellte sich das am Mittwoch in der Steipe eröffnete Spielzeugmuseum der Öffentlichkeit vor. Knapp 500 Besucher nutzten die Gelegenheit, die Spielsachen vergangener Epochen zu bewundern.

Die Modellbahn hat es dem Jungen angetan: Fasziniert steht er vor der Glasscheibe und verfolgt den Zug, der auf der einen Seite der Landschaft in einen Tunnel fährt und einige Zeit später unversehens auf der anderen Seite wieder auftaucht. Gleichzeitig versucht er, einen LKW nicht aus den Augen zu verlieren, der auf der Straße seine Runden dreht. Ausstellungsobjekte, die sich bewegen, ziehen besonders die jüngeren Besucher des neu eröffneten Spielzeugmuseums in ihren Bann - sei es eine von Steiff-Plüschtieren bewohnte Häuserreihe, die eine ganze Wand einnimmt, oder die riesige Modelleisenbahn-Anlage. Für viele Familien aus Trier ist der Tag der Offenen Tür Gelegenheit, "ihr" Spielzeugmuseum einmal kennen zu lernen. Zwischen Einkaufsbummel und Kaffeetrinken machen sie einen Abstecher in die Welt vor Playmobil, Power Rangers und Gameboy. Mit roten Luftballons begrüßen die Mitarbeiter des Museums die jungen Gäste. Allein die Spuren von Fingern und kleinen Nasen, die an den Vitrinen fettige Flecken hinterlassen, zeigen schon, wie aufregend die Reise ins Kinderzimmer der Großeltern ist. Auch die Spuren des Umzugs sind noch nicht komplett beseitigt. "Hier werden wir Raumfahrt-Spielzeug der 50er und 60er Jahre zeigen", verkündet ein Schild in einer Vitrine, in der bereits einige Weltraum-Kapseln und eine Mondfähre stehen. Und die große Eisenbahn wird zurzeit auch noch restauriert. "Zum Transport mussten wir sie in drei Teile zerlegen", erzählt Inge Ginter, leitende Mitarbeiterin im Museum. Nicht nur für den Nachwuchs ist der Besuch interessant. "Unsere Kinder sind längst erwachsen", erzählt eine ältere Frau und lacht. Die historischen Spielsachen haben es aber auch ihr angetan. "Das haben wir doch auch gehabt", hören die Mitarbeiter des Museums etliche Male am Tag. Buntes Blech hinter Glas

Ob Metallbaukasten, Schuco-Autos oder Zeppelin-Modelle: Das, was einst die Herzen von Kindern und zumindest einigen Erwachsenen höher schlagen ließ, steht in Reih und Glied in den Vitrinen hinter Glas - des Alters und des mitunter hohen Sammlerwertes wegen. Die Exponate im Museum sind selbstverständlich unverkäuflich. Wer aber noch einmal ein Aufzieh-tier aus Blech oder ein Spielzeugflugzeug ausprobieren möchte, braucht trotzdem nicht mit leeren Händen nach Hause zu gehen: Spielwaren im alten Stil gibt es an der Kasse zu kaufen - aus heutiger Produktion natürlich. Das Spielzeugmuseum Trier in der Steipe (Hauptmarkt 14) ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöff-net. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro, für Jugendliche von elf bis 18 Jahren 2,50 Euro und für Kinder von vier bis elf Jahren 1,50 Euro. Für 10 Euro können zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder das Museum erkunden. Weitere Informationen finden sich im Internet unter: www.spielzeug-museum-trier.de

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