Im Museum die Liebe im Schnellverfahren finden

Siebenmal sieben Minuten taxieren, siebenmal schauen, reden, flirten. 15 Männer und Frauen gehen auf Tuchfühlung im Textilkabinett und an anderen Standorten im Museum Simeonstift. Zum ersten Mal lernen sich Menschen auf Partnersuche beim Speed-Dating zwischen Kunst und Kultur kennen.

 Schlagen diese zwei Herzen im Gleichklang? Beim Speed-Dating im Museum Simeonstift lernen sich 15 Singles im Eiltempo kennen. TV-Foto: Cordula Fischer

Schlagen diese zwei Herzen im Gleichklang? Beim Speed-Dating im Museum Simeonstift lernen sich 15 Singles im Eiltempo kennen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) Das Eheanbahnungsinstitut Museum hat geöffnet. 15 Singles stehen nervös und gespannt mit einem Sektglas im Kreis, werfen sich erste schüchterne Blicke zu. Sie haben neue, wohlklingende Namen, heißen Venus, Circe, Minerva, Apoll, Narziss, Paris oder Jupiter. Ob sie mit ihren mythologischen Paten Ähnlichkeit haben, liegt in den nächsten siebenmal sieben Minuten im Auge des jeweiligen Betrachters.Peinliche Pausen im Gespräch

Leise plaudert ein Pärchen beim Brautkleid im Textilkabinett, nervöses Kichern schallt durch den Trier-Saal, um peinliche Pausen im Gespräch zu überspielen. Da scheinen die fürs erste Kennenlernen kurzen Momente Ewigkeiten zu dauern. "Ding Dong", gibt Bärbel Schulte mit angenehmer Stimme über das Mikrofon das für manche erlösende Signal zum organisierten Standort- und Partnerwechsel. Andere fühlen sich abrupt aus knisternder Flirt-Atmosphäre gerissen. Apoll alias Christian (27) trifft auf Ariadne (36). Musik ist sein Thema, sie interessiert sich für Kunst und Kultur im Museum. Oberflächlich beschäftigen sie sich miteinander, fragen Beruf, Hobbys und Herkunft ab. Nein, sagt Ariadne, "auf den ersten Blick war der Traumprinz nicht dabei." Apoll nimmt es sportlich. "Natürlich hofft man, dass die Traumfrau unter den Kandidatinnen ist, aber auch sonst ist es eine tolle Erfahrung, auf unterschiedliche, neue Leute in dieser ungewöhnlichen Location zu treffen. Es waren Frauen dabei, die ich sonst vielleicht nie angesprochen hätte."Ein Kreuz für jedes Wiedersehen

Drei Kreuze macht er auf seiner Namens-Liste. Die dazugehörigen Damen würde er gerne noch einmal treffen. Weil die sieben ersten Minuten nur über die grundsätzliche Sympathie oder Abneigung entscheiden, sich aber nicht viel über die "inneren Werte" erfahren lässt. Denn "Charakter muss sie haben, die Traumfrau", sagt Apoll.Pfefferminz-Bonbons bei ausbleibendem Erfolg

Zehn übereinstimmende Wiedersehens-Wünsche zählen die Museums-Mitarbeiter und Flirt-Organisatoren. Am nächsten Tag bekommen die Kandidaten die Kontaktdaten - und falls es bei der Partnersuche im Eiltempo nicht geklappt hat, ein Döschen Pfefferminz-Bonbons für erfrischende Momente beim nächsten Date.

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