Im Notfall zu den Brüdern

TRIER. (woc) Das Trierer Brüderkrankenhaus ist vom rheinland-pfälzischen Innenminister Karl-Peter Bruch zum Notfallmedizinischen Zentrum ernannt worden. Diesen Status haben bisher nur drei Krankenhäuser im Land.

Um zum Notfallmedizinischen Zentrum ernannt zu werden, müssen bestimmte Standards erreicht werden: Unter anderem die Verzahnung zum Rettungsdienst, Kooperationen mit anderen Krankenhäusern, vielfältige Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, internes und externes Qualitätsmanagement, angemessene personelle Ausstattung, Leitlinien gerechter Therapien und ein Fort- und Weiterbildungsplan. Außerdem muss die Notfallstation eine gewisse Größe haben, um mehrere Schwerstverletzte gleichzeitig behandeln zu können. All diese Voraussetzungen erfüllt das Trierer Brüderhaus mit seiner im Mai 2005 neu eröffneten Notfallstation. Rund 25 000 Notfälle sind dort in den vergangenen zwölf Monaten aufgenommen, behandelt oder auf weitere Stationen überwiesen worden. "Damit ist die Zahl der Notfallpatienten, die bei uns pro Jahr behandelt werden, zwar nicht gestiegen, aber die Qualität der Behandlung hat sich verbessert", sagte Bruder Peter Berg, Hausoberer im Brüderkrankenhaus. Das Trierer Brüderkrankenhaus ist damit nach dem Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz und der Unfallklinik Ludwigshafen das dritte Notfallmedizinische Zentrum (NZ) in Rheinland-Pfalz. Im Sommer sollen Krankenhäuser in Mainz und Kaiserslautern ebenfalls zu NZ ernannt werden. Mit dann fünf Zentren ist das vom Innenministerium erarbeitete Konzept erfüllt. "Ich habe mich für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder entschieden, weil es seit Jahrzehnten aktiv in den Rettungsdienst eingebunden ist, durch seine interdisziplinäre Notaufnahme die Versorgung von Unfall- und Notfallpatienten optimiert hat und weil die Brüder ein bedeutender Krankenhausträger in unserem Land sind", sagte Innenminister Karl Peter Bruch. Das Brüderkrankenhaus sei fest in den rheinland-pfälzischen Rettungsdienst am Boden eingebunden. Mit dem Verbundkrankenhaus Wittlich, das den Rettungshubschrauber Christoph 10 ärztlich besetzt, ist eine enge Kooperation geplant, um auch die Luftrettung abdecken zu können. Ein finanzieller Zuschuss ist mit der Ernennung nicht verbunden. "Wir freuen uns sehr über die Anerkennung", sagte Ludwig Klarl vom geschäftsführenden Vorstand der Barmherzigen Brüder.

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