Im Schlafsessel zum Arbeitsplatz

TRIER/TRIERWEILER. Wer die Zentren Luxemburgs erreichen will, kann dies ab Dienstag, 1. April, ganz entspannt tun: in einem Linienbus.

Noch steht er unbewegt in der Frühlingssonne. Doch ab dem 1. April wird der funkelnagelneue Bus der Firma Müller-Kylltal-Reisen morgens und abends zwischen der Region Trier und Luxemburg hin und her pendeln."Es gibt einen Bedarf für solch eine Linie", erklärt Karl Müller, einer der Geschäftsführer. "Es gab viele Anfragen." Deshalb hätten die Firmen-Verantwortlichen die Idee aufgegriffen und nun umgesetzt. Die Realisierung war nicht so einfach. Dem offiziellen folgte ein Anhörungsverfahren, an dem unter anderem das Land Luxemburg beteiligt war. Am Ende standen die offizielle Anerkennung als Linie des öffentlichen Personen-Nahverkehrs und ein Vertrag bis ins Jahr 2007.Zwischen 15 000 und 20 000 Leute, so die Schätzungen, pendeln werktags aus der Region nach Luxemburg. Die grenzüberschreitende Autofahrt zum Arbeitsplatz werde in Zukunft erschwert, erklärt Kurt Müller. Er glaubt, dass die Luxemburger die Autos wegen der Parknot demnächst vor die Stadttore verbannen.Wie viele Pendler das Busangebot annehmen, weiß Müller nicht. Seine Firma werde aber langen Atem beweisen und die Linie nicht gleich wieder einstellen, wenn die Auslastung zu wünschen übrig ließe. Müller-Kylltal sei auch für das Gegenteil gewappnet. "Wenn der Bus voll sein sollte und weitere Passagiere warten, wird fünf Minuten später ein zusätzlicher Bus da sein", sagt der Geschäftsführer. Auch bei den Abfahrtszeiten werde man bei Bedarf flexibel sein.Der Fahrplan sieht derzeit so aus: Montags bis freitags wird der Bus um 6.55 und 8.05 Uhr auf dem Park&Ride-Platz an der B 51 im Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich abfahren und geradewegs die Zentren der luxemburgischen Hauptstadt ansteuern. Am Kirchberg wird er beispielsweise an drei Haltestellen stoppen (7.25, 7.27, 7.29 und 8.35, 8.37, 8.39 Uhr).Eingesetzt wird der Bus schon in Longuich (6.25, 7.40 Uhr). Von dort fährt er über Schweich, Issel, Quint und Ehrang ins Sirzenicher Gewerbegebiet. Von Trier und Trierweiler aus wird Sirzenich mit Linienbussen der Firma erreicht.Am Abend erfolgt dasselbe Spiel in umgekehrter Reihenfolge. Abfahrt in Luxemburg um 17.10 und 18.20 Uhr, Ankunft in Sirzenich um 17.50 und 19 Uhr, in Longuich um 18.15 und 19.25 Uhr. Auch die Linien nach Trier und Trierweiler werden bedient.Die einfache Fahrt kostet 3,50 Euro, die Tageskarte sechs Euro. Die Zehnerkarte gibt es für 30, die Monatskarte für 60 und die Jahreskarte für 600 Euro. Für Komfort ist gesorgt: Die Busse verfügen über Schlafsessel.Karl Müller schaut optimistisch in die Zukunft: "Wenn es kein Angebot gibt, kann auch nichts passieren."

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