Im Test: Riesling "herausragend"

TRIER-SAARBURG/SPRENDLINGEN. (red) Die Winzer von Mosel, Saar und Ruwer stellten sich mit 300 Weinen im rheinhessischen Sprendlingen einem besonderen Test: Eine Jury aus 40 Gastronomen, Sommeliers, Weinfachhändlern, Journalisten und Weinberatern aus ganz Deutschland suchte dort auf Einladung der Fachzeitschrift "selection", nach "Profilweinen" für das Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer.

Weinbaupräsident Adolf Schmitt und Ansgar Schmitz vom Verein "Mosel-Saar-Ruwer Wein" gaben eine Einführung in die Besonderheiten des Anbaugebietes und stellten mit einigen ausgewählten Weinen - Elbling, Rivaner, Riesling Classic und Riesling S - Typische Weine des Gebietes vor. Fazit der verdeckten Probe, die nach dem 100-Punkte-Bewertungsschema erfolgte: Ein sehr hohes Qualitätsniveau, viele herausragende Bewertungen für Riesling, Elbling, Rivaner und Weißburgunder der Weinbaubetriebe von Mosel, Saar und Ruwer. Für Weine aus dem Kreis Trier-Saarburg gab es zweimal die Top-Note "Herausragend", acht Mal die Bewertung "Ausgezeichnet" und 37 Mal "Sehr gut". Stars der Probe waren ein trockener und zwei edelsüße Steillagen-Rieslinge, sie erhielten jeweils die höchstmögliche Bewertung "Herausragend", das entspricht 95 bis 100 Punkten. Die 2005er Serriger Schloss Saarsteiner Riesling Trockenbeerenauslese vom Weingut Schloss Saarstein aus Serrig erhielt diese Top-Bewertung ebenso wie eine 2005er Graacher Himmelreich Beerenauslese vom Weingut Kees-Kieren aus Graach an der Mittelmosel. Mit dem trockenen 2004er Filzener Urbelt Riesling S, Weingut Adolf Schmitt, Konz-Filzen, erhielt ein weiterer Saarwein die Höchstnote. Interessant ist, dass dieser Wein erst wenige Wochen zuvor von einer anderen, international besetzten Fachjury mit der gleichen Bewertung zum besten Sommerwein unter 1200 Weinen gekürt wurde. "Wir liegen mit unserem Profil für Riesling S, das wir in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit Weinbauverband, DLR Mosel, Landwirtschaftskammer und Fachhochschule Geisenheim als Modell des trockenen Steillagenrieslings erarbeitet haben, offenbar genau richtig", freute sich Saar-Winzer Adolf Schmitt über den erneuten Erfolg für seinen Riesling S. In der Prüfungskategorie "Riesling trocken" erhielten außerdem sieben weitere Weine die Note "Ausgezeichnet" (90 bis 94 Punkte) sowie 31 Weine die Bewertung "Sehr gut" (85 bis 89 Punkte). Diese hohe Zahl von hoch bewerteten Weinen belege, dass der trockene Riesling von Mosel, Saar und Ruwer keinen Vergleich mit anderen Anbaugebieten scheuen müsse, so der Weinjournalist Peter Cech. Die Ergebnisse des Tests veröffentlicht er in der Herbstausgabe des Magazins "selection", die am 8. September erscheint. Das Image trockener Weine der Mosel-Region, die für viele Fachleute und Verbraucher immer noch ein "süßes Anbaugebiet" sei, habe sich in den vergangenen Jahren durch Riesling S, die Erfolge beim Riesling Grand Prix und viele andere Aktivitäten der Weinwerbung deutlich verbessert, bemerkte Ansgar Schmitz von der Weinwerbung. 17 "Sehr gut" gab es auch bei den trockenen Weinen der Rebsorten Elbling, Rivaner sowie Weißburgunder und Auxerrois. Bemerkenswert sei, dass die Juroren einem Weißburgunder von der Mosel die Note "Ausgezeichnet" gaben: Der junge Winzer Matthias Schmitt aus Riol, der zudem für Riesling halbtrocken und Rivaner "Sehr gut" erhielt, freut sich über diese Auszeichnung für seinen 2005 Rioler Römerberg Weißburgunder QbA. Dass auch große Erzeugerbetriebe hochwertige Weine liefern, zeigte die Winzergenossenschaft Moselland eG in Bernkastel-Kues, die für zwei ihrer Weine "Ausgezeichnet" und drei weitere Weine "Sehr gut" erntete.

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