Im Westen nicht viel Neues

TRIER-WEST. Zwischen Römerbrücke und RWE soll ab Januar 2007 ein neues Einkaufs- und Gastronomiezentrum entstehen. Nur wenige hundert Meter weiter liegt das Eisenbahnausbesserungswerk. Jetzt soll – nach jahrelanger Planung – "in Kürze" mit dem Bau eines Aldis begonnen werden. Die weiteren Ankündigungen des Investors sind nicht realisiert worden.

 Geplatzte Pläne: In die 15 000 Quadratmeter große Ausbesserungshalle (Bildmitte) sollten laut Investor Handwerksbetriebe einziehen. Geworden ist aus der angekündigten Entwicklung des riesigen ehemaligen Eisenbahnausbesserungsgeländes in Trier-West allerdings nichts. TV-Foto: Rainer Neubert

Geplatzte Pläne: In die 15 000 Quadratmeter große Ausbesserungshalle (Bildmitte) sollten laut Investor Handwerksbetriebe einziehen. Geworden ist aus der angekündigten Entwicklung des riesigen ehemaligen Eisenbahnausbesserungsgeländes in Trier-West allerdings nichts. TV-Foto: Rainer Neubert

Das städtebauliche und wirtschaftliche Sorgenkind in Triers Westen ist 113 500 Quadratmeter groß: Seit 1986 liegt das ehemalige Werksgelände der Bahn zwischen Eurener und Luxemburger Straße brach. Vor drei Jahren kaufte der Eifeler Bauunternehmer Erland Knaf das riesige Gebiet - mit hochfliegenden Plänen (der TV berichtete).Aldi soll weitere Interessenten anziehen

Bis Januar 2005 lag Knaf allerdings mit der Stadt im Rechtsstreit: Das Rathaus wollte seine Veränderungssperre für das Gebiet nicht aufheben, weil kein tragfähiges Gesamtkonzept für das Areal vorlag. Da aber selbst das städtische Planungsamt "keine hinreichende Planung" vorlegen konnte, gab das Gericht das Gelände frei. "Hätte die Stadt mitgespielt, hätten wir ein Drittel des Geländes bereits entwickelt", sagte Knafs Rechtsanwalt Curt Jeromin damals. Die Verträge für eine Musterhaussiedlung seien unter Dach und Fach. Auch mit einem Gastronom, der in dem auf dem Gelände stehenden denkmalgeschützten Doppelhaus ein Restaurant eröffnen wolle, sei man sich einig, ließ Knaf wissen. Für die 15 000 Quadratmeter große Richthalle war eine Art Innenausbau-Zentrum mit mehreren Handwerksbetrieben angedacht. Geworden ist aus den umfangreichen Plänen nichts. Weil die Stadt die Bauvoranfrage für die Musterhaussiedlung um ein Jahr zurück gestellt hat, seien die Firmen abgesprungen, sagt Knaf. "Die Entwicklung hat sich außerdem enorm verzögert, weil wir 15 Monate mit der Stadt um die Baugenehmigung für den Aldi gestritten haben." Um rund 20 Quadratmeter über den im städtischen Einzelhandelskonzept vorgesehenen 800 Quadratmetern habe die Verkaufsfläche des Discounters gelegen. Nach dem Rechtsstreit ist die Fläche reduziert worden. "Jetzt können wir in Kürze mit dem Bau beginnen", verspricht Knaf, ohne sich jedoch auf einen genaueren Zeitpunkt festzulegen. "Ich hoffe, dass der Aldi eine Magnetwirkung für andere Interessenten hat", formuliert der Bauriese seine Hoffnungen. Man sei in alle Richtungen offen. Aber: "So ein Riesen-Areal ist schwierig zu entwickeln - eine Teilfläche ohne Pläne für die übrigen Flächen zu verplanen, macht keinen Sinn. Investoren, Betreiber und Stadt müssen unter einen Hut gebracht werden." Dazu, welche Auswirkungen die Entwicklung des benachbarten Geländes zwischen Römerbrücke und RWE-Sitz auf die Zukunft des Eisenbahnausbesserungswerk hat, will sich Knaf nicht äußern. Dabei soll es auf dieser Fläche bereits im ersten Quartal 2007 losgehen - zumindest laut Investor "P1" aus dem Westerwald (der TV berichtete). Gastronomie, Diskothek, Drogeriemarkt und verschiedene Dienstleister sollen angesiedelt werden. Dazu zieht der Edeka aus der Aachener Straße auf das ehemalige Bahngelände um. Die Aufstellung des dazu notwendigen vorhabenbezogenen Bebauungsplans hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort