Image-Arbeit für den Elbling

Den Elbling bekannt zu machen - das ist Ziel der - Nomen est Omen - Elblingfreunde der südlichen Weinmosel. Der Verein hat seine jährliche Weinpräsentation aus Nittel zum ersten Mal nach Trier verlegt. Im historischen Frankenturm schenkten 14 der insgesamt 150 Mitglieder und 75 selbstvermarktenden Weingüter Elbling, Burgunder und Co. aus.

 Matthias Dostert aus Nittel (rechts) schenkt aus: Auch die Trierer Weinprinzessin Elisabeth Grotowski überzeugt sich im Frankenturm von der Qualität der Elblingweine. TV-Foto: Cordula Fischer

Matthias Dostert aus Nittel (rechts) schenkt aus: Auch die Trierer Weinprinzessin Elisabeth Grotowski überzeugt sich im Frankenturm von der Qualität der Elblingweine. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. "Harmonisch", "bekömmlich", "feine Säure", der "Duft nach grünen Äpfeln", "unkompliziert", "feingliedrige Art" - das sind Beschreibungen, die im Frankenturm zu hören sind. Den haben sich die Elblingfreunde der südlichen Weinmosel zum Ort gewählt, um die Weine des Jahrgangs 2009 vorzustellen.

Zum ersten Mal haben sie mit der jährlichen Weinpräsentation, die sie seit 1987 - ein Jahr nach der Vereinsgründung - ausrichten, Nittel verlassen, um im Oberzentrum Trier weiter Image-Arbeit für den Elbling zu betreiben.

Ziel: Bekanntheitsgrad der Rebsorte verbessern



"Wir machen erstklassige Weine", sagt Martin Fürst, Präsident der Winzer-Vereinigung. Den Elbling vom Massenwein zum Spitzenprodukt zu machen, daran arbeiten die 150 Mitglieder, davon 75 selbstvermarktende Weingüter, nicht nur in Weinberg und Keller. Auch Vorurteile auszuräumen, gehörte bisher dazu. Nun gehe es aber darum, den Bekanntheitsgrad des Elblings zu vergrößern.

Denn traditionell ist die Mosel das klassische Anbaugebiet für die Rebsorte, die seit 2000 Jahren in Europa kultiviert wird. Fast die gesamte Anbaufläche - rund 600 Hektar - liegt am Oberlauf der Mosel, die mit ihren Muschelkalkböden hervorragende Bedingungen für die Rebsorte bietet. Von hier aus soll die Kunde von der Qualität des Elblings auch in andere Gebiete getragen werden.

Das gelingt den Elblingfreunden mit der Teilnahme und Ausrichtung von Veranstaltungen, der Zusammenarbeit mit der Weinwerbung, die Teilnahme an Weinmessen und dem gemeinsamen Auftreten, wie es die 14 Winzer aus Nittel, Wasserliesch, Tawern-Fellerich, Ayl, Palzem, Metzdorf und Wehr bei der Jahrgangspräsentation im Frankenturm praktizieren.

Bis in den Bremer Ratskeller, Traditions-Gastronomie und Weinhandel, hat es unter anderem der Elbling von Matthias Dostert bereits in den 1980er Jahren geschafft, berichtet der Nitteler Winzer mit Stolz. 80 Prozent seiner Erzeugnisse sind Elbling-Weine oder nach der "méthode traditionelle" hergestellte Elbling-Sekte. Bereits im Dezember seien die Elbling-Qualitätsweine ausverkauft, sagt Dostert. "Das ist für uns Zeichen, dass der Elbling beliebt ist und als guter Wein funktioniert."

Von der Qualität der im Frankenturm präsentierten Weine ist auch der Trierer Winzer Peter Terges, der zur Verkostung gekommen ist, sehr angetan. "An der Obermosel gedeiht der Elbling als älteste Rebsorte am längsten. Hier im Frankenturm schmeckt man hervorragende Elblingweine."

Mit der Resonanz auf die erste Elbling-Weinprobe in Trier ist Martin Fürst zufrieden: "Es war einfach super, das hat alle Erwartungen übertroffen. Es waren viele Menschen da." Das Experiment, von Nittel nach Trier zu gehen, ist gelungen. Gegen eine Neuauflage 2010 spreche nichts. "Wir werden die Probe auf jeden Fall wieder in Trier machen."

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