Immer für die Leute da
Morgens ist sie oft müde, doch an ihrem Ehrentag wirken ein Schlückchen Sekt und eine Tasse Kaffee Wunder, und Barbara Keller kann sich im Altenheim St. Elisabeth über den schön gedeckten Tisch und die Blumen zu ihrem 103. Geburtstag freuen.
Trier. Die hochbetagte Seniorin lächelt: "Es ist, wie's ist." Und sie fügt hinzu, dass sie heute sogar Lust hätte, in die Stadt zu fahren. Auch ihre Gratulantinnen im Altenheim St. Elisabeth, Betreuerin Susanne Olk, Heimleiterin Schwester Aloysia und Verwaltungsleiterin Hildegard Steinbach lächeln mit Barbara Keller, die heute 103 Jahre alt wird. "Am Freitag hatten wir einen italienischen Abend", sagt Hildegard Steinbach. "Da war Frau Keller sehr munter, und der Rotwein schmeckte ihr gut!" Ein Leben voller Arbeit hat Barbara Keller hinter sich. Geboren wurde sie in Trier-Süd, der Vater hatte eine Tabakfabrik. "Ihre Mutter war lange krank, und sie hat vielleicht deshalb nicht geheiratet", vermutet Susanne Olk, die später über 40 Jahre lang ihre Nachbarin an der Ecke Karl-Marx-Straße/Wallstraße war. Auch für ihre Geschwister war Barbara Keller immer da. Bei der AOK arbeitete sie viele Jahre lang als Buchhalterin. Ersatzküsterin und Bibliothekarin
"Ihre ehrenamtliche Tätigkeit kam dazu, sie hat sich immer um die Leute gekümmert", sagt Susanne Olk: Über Jahrzehnte hat sich Barbara Keller in der Kirchengemeinde St. Antonius engagiert, wo sie Ersatzküster war und abends den Rosenkranz vorgebetet hat. Sie führte die Bibliothek und teilte die Kommunion an Kranke aus. "Sie war fleißig, so lange sie konnte", sagt Schwester Aloysia anerkennend. Seit neun Jahren lebt Barbara Keller nun im Altenheim St. Elisabeth. Für ihr 104. Lebensjahr wünschen ihr alle Gratulantinnen Gesundheit und Glück.
