Immer im Einklang mit der Natur: Rheinland-pfälzische Jagdkönigin aus Trier setzt sich für Respekt vor Wildtieren ein

Trier · Das gibt es nur in Rheinland-Pfalz und in Bayern: Der Landesjagdverband hat eine Jagdkönigin, Sarah Wirtz (28), die in einer zweijährigen Amtszeit die Jägerschaft als Naturschutzverband bekannter machen will.

 Sarah Wirtz hat es sich als Jagdkönigin zur Aufgabe gemacht, Vorurteile gegenüber Jägern auszumerzen. TV-Foto: Hans Krämer

Sarah Wirtz hat es sich als Jagdkönigin zur Aufgabe gemacht, Vorurteile gegenüber Jägern auszumerzen. TV-Foto: Hans Krämer

Foto: Hans Krämer (hjk) ("TV-Upload Kr?mer"

Es ist schon eine fast skurril anmutende Geschichte, wie Sarah Wirtz, angehende Doktorin der Biogeografie, zum Jagdschein kam. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit zum Thema Rotwildgenotypisierung hatte sie selbstverständlich auch Kontakt mit Jägern und begleitete diese bei ihrer Arbeit im Revier. "Der verantwortungsvolle Umgang mit Natur und Naturgegebenheiten hat mich gepackt und fasziniert, irgendwann wollte ich es nicht mehr missen und mich selbst engagieren", sagt die Königin. Das Klischee von herumballernden Grünröcken - Wirtz kann darüber nur den Kopf schütteln. Die Jägerausbildung gilt nicht umsonst als "grünes Abitur", dauert mehrere Monate und ist kostenintensiv.

Gundolf Bartmannn, Vizepräsident des Landesverbandes und Leiter des Forstamts Trier, riet der jungen Jägerin zur Bewerbung als inzwischen fünfte rheinland-pfälzische Jagdkönigen und lag damit völlig richtig - schon kurze Zeit später erhielt sie positiven Bescheid.
Vorurteile abbauen, für das Erleben der Natur zu werben, gerade auch bei jungen Menschen, das ist auf vielen Veranstaltungen in ihrer zweijährigen Amtszeit Wirtz' Aufgabe. Ein wichtiges Stichwort ist die Waidgerechtigkeit: Jagen im Einklang mit der Natur und Respekt vor den Wildtieren. Die Zahl der weiblichen Jäger steigt kontinuierlich, bundesweit machen sie derzeit zehn Prozent aus.

Auf das Thema Schießen wird die Jägerin natürlich am häufigsten angesprochen. "Ich gehe bis zu zehn Mal auf den Hochsitz, bevor ein Schuss fällt. Welches Wild wann geschossen werden darf, ist strengstens geregelt." Stundenlang beobachtet sie Rehe oder Füchse mit dem Fernglas und kann dabei völlig abschalten.
Die Wiederansiedlung des Waldrapps, eines Ibisvogels in der Alpenregion, ist die nächste Herausforderung, der sich Wirtz gestellt hat - die Verbreitung von Arten in Zeitaltern und Kulturräumen ist ihr Spezialgebiet. hek

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