Immer mittendrin geblieben

Vor 60 Jahren haben sich Rudolf (82) und Anna Schmelzer (79) in der Kirche St. Gervasius die Ehe versprochen. Den kirchlichen Segen erhielten sie, obwohl das Datum ihrer Hochzeit in der Fastenzeit lag.

 Seit 60 Jahren ein Paar: Rudolf und Anna Schmelzer feiern Diamantene Hochzeit.TV-Foto: Cordula Fischer

Seit 60 Jahren ein Paar: Rudolf und Anna Schmelzer feiern Diamantene Hochzeit.TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) "Wir hatten wirklich eine schöne Hochzeit", sagt Rudolf Schmelzer. Obwohl 1948 die finanziellen Mittel knapp waren, feierte das Brautpaar ein rauschendes Fest. "100 Liter Viez, ein Schwein, viele Flaschen Wein und 30 Torten" konnten sie ihren Gästen auftischen, denn "jeder hat etwas mitgebracht".Kennengelernt haben sich Rudolf und Anna Schmelzer beim Tanzen. "Ich hatte ein Grammofon, und damit sind wir in unserer Clique in die Schule zum Tanzen gegangen. Später sind wir immer bis nach Euren gewandert", erinnert sich Rudolf Schmelzer. Tanzen gegangen sind sie gerne und ausgiebig. Ihrem Vater und der verabredeten Uhrzeit, zu der sie wieder zu Hause sein sollte, schlug Anna Schmelzer ein Schnippchen. Sie hielt den Zeiger der Kuckucksuhr an, die statt zwölf nur elf Mal schlug.Gelebt hat das Paar sein ganzes Leben in Trier, immer mittendrin, zuerst in der Kaiserstraße, dann in der Karl-Marx-Straße und seit 25 Jahren in der Zuckerbergstraße. "Aus Trier gehe ich nicht raus, möchte nicht einmal auf Mariahof wohnen", sagt Anna Schmelzer. Denn für die Aktivitäten des Paares ist ihr Domizil die beste Ausgangsposition. "Wir machen jeden Tag einen Rundgang durch die Stadt. Und immer entdeckt man etwas Neues." Ihre Freunde treffen sie regelmäßig, meistens gemeinsam. So funktioniert die Partnerschaft schon seit 60 Jahren. "Gut gehalten hat sie aber bestimmt auch, weil ich 30 Jahre davon auf Montage war", sagt der gelernte Maschinenbauer und Isolierer Rudolf Schmelzer. Umso intensiver und harmonischer wussten die Eltern zweier Kinder die gemeinsame Zeit zu nutzen und engagierten sich überdies noch ehrenamtlich bei der Arbeiterwohlfahrt. Zum Jubiläum gratulierte auch Bürgermeister Georg Bernarding persönlich.

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