In 12 Jahren zum Abitur

Wer im nächsten Sommer in die fünfte Klasse des Friedrich-Spee-Gymnasiums eingeschult wird, kann sein Abitur bereits nach der zwölften Klasse in der Tasche haben. Als eins von neun rheinland-pfälzischen Gymnasien hat das FSG dazu die Zustimmung aus Mainz erhalten.

Trier. Im Jahr 2016 werden die ersten Schüler bereits nach der 12. Klasse das zwischen Biewer und Ehrang gelegene FSG als Abiturienten verlassen. "G8GTS" ist die Bezeichnung für die neue Schulform, die in acht Jahren als Ganztagsschule zur Reifeprüfung führt. Neben dem FSG hatte sich das Trierer Friedrich-Wilhelm-Gymnasium beim Mainzer Schulministerium um den G8GTS-Betrieb beworben. Den Zuschlag - und damit die Förderzusage - hat das FSG erhalten. "Ich denke, dass unser detailliertes Konzept entscheidend war", erklärt FSG-Leiter Hermann Bous.Die fünfte und sechste Klasse können Kinder wie bisher auch künftig bis zur Mittagszeit oder ganztägig besuchen. Ab der siebten Klasse bleiben alle Schüler bis um 16 Uhr, der Stundenplan ist im Vergleich zum neunstufigen Gymnasium aufgestockt: Bis zur neunten Klasse haben die G8-Schüler im Mittel 34 Unterrichtsstunden pro Woche, am "normalen" Gymnasium sind es 30. In der Oberstufe, die am G8 in der zehnten statt der elften Klasse beginnt, sind es statt der üblichen 32 Wochenstunden 35 in der zehnten und 34 in der elften und zwölften Klasse. Trotz dieser Aufstockung absolvieren die G8-Schüler bis zum Abitur umgerechnet sechs Unterrichtstunden pro Woche weniger als in 13 Jahren Schulzeit. Ausgeglichen werden soll das durch 24 Stunden Lernzeit, die auf Vor- und Nachmittage verteilt wird und zur Vertiefung und Wiederholung des Stoffs und zum methodischen Lernen dient. Das Konzept sieht vor, sowohl naturwissenschaftliche als auch gemeinschaftskundliche Fächer fachübergreifend zu unterrichten. "Dadurch lernen die Schüler mehr und intensiver", sagt Bous. Biologie, Physik und Mathematik sollen in allen achten Klassen parallel unterrichtet werden. "Themen, die alle drei Fächer berühren - zum Beispiel Auge, Optik, Strahlensatz -, können dann vernetzt werden", erklärt Bous. Ähnlich übergreifend sollen auch Erdkunde, Sozialkunde und Geschichte gegeben werden.Herzstück des GTS-Betriebs ist die große Bibliothek, die im vorigen Jahr neu eingerichtet wurde. Eine neue Turnhalle und eine größere Mensa, in der bis zu 600 Schüler essen können, und weitere Aufenthalts- und Arbeitsräume sollen dazu- kommen. Die komplette Umrüstung für den G8GTS-Betrieb wird mehrere Millionen kosten. Die höheren Personalkosten, 70 Prozent der Umbaukosten und 50 Prozent des Turnhallenbaus trägt das Land. Den Rest übernimmt die Stadt. Der Stadtrat hatte der G8-Bewerbung des FSG im Sommer zugestimmt.Infos: www.fsg-trier.de

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