In Fleckentarn vorm Monitor

TRIER. Die Euro-Schule Trier bildet 20 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu Medizinischen Dokumentationsassistenten aus. Der 22-monatige Kurs ist Bestandteil der zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung beim Verteidigungsbezirkskommando (VBK) 42 in Trier.

Medizinische Dokumentationsassistenten (MDA) sind hoch spezialisierte Fachkräfte und als solche sehr gefragt. Zu ihren Aufgaben zählt, den ständig wachsenden Informationsbedarf im Gesundheitswesen zu erfassen, zu dokumentieren und statistisch aufzuarbeiten. Die Krankenkassen beispielsweise wollen wissen, mit welchem Aufwand an Personal und medizinischen Anwendungen ihre Patienten behandelt werden, dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der prekären Finanzlage.Zahlreiche Aufgaben im Gesundheitswesen

In Krankenhäusern können die wirtschaftliche Leistungserfassung sowie wissenschaftliche und statistische Aufgaben nur dann effektiv erledigt werden, wenn gute Dokumentationen über die Patienten vorliegen. Im Sanitätsbereich der Bundeswehr ist das nicht anders. Auch hier arbeiten MDAs an der Planung, Realisierung und Betreuung von Spezialdokumentationen. Sie sind an den Entscheidungen beteiligt, welche dokumentarisch-technischen Mittel, welche EDV-Systeme und welche Programme dafür verwendet werden. Nach Beendigung ihrer Dienstzeit eröffnen sich für die Bundeswehr-MDAs gute Möglichkeiten, in ähnliche Zivilberufe zu wechseln. Alle Teilnehmer am MDA-Kurs an der Euro-Schule Trier kommen aus dem Sanitätsdienst der Bundeswehr. Für Feldwebelin Janine Schwarz aus Halle an der Saale ist der Lehrgang eine neue Herausforderung. "Die MDA-Ausbildung gilt bei der Laufbahn zum Feldwebel, wie überhaupt zu Fachdienstunteroffizieren, als Vorschrift", sagt Schwarz. So sitze sie auf einem Dienstposten, für den sie sich jetzt erst offiziell qualifiziere. "An das Lernen muss man sich wieder gewöhnen, aber die Unterrichtsfächer sind durchweg interessant", befindet die Feldwebelin. Auf "Heimaturlaub" nach Halle fährt sie jedoch jedes Wochenende. Oberfeldwebel Patrick Köhler kommt aus Vallendar bei Koblenz. Seine Ausbildungssituation entspricht in etwa der von Janine Schwarz. Lobend äußert sich der angehende MDA über die Atmosphäre an der Schule "mit vielen sympathischen Menschen - Lehrern und Mitschülern". "Der Kontakt mit der Bundeswehr kam durch eine Ausschreibung zustande", berichten Ute Heck, Gesamtleiterin der Euro-Schulen Trier, und Ulrich Wirth, Leiter der Berufsfachschule für MDA.Teilnehmer müssen sich qualifizieren

Ebenso wie bei den Kursen für zivile Teilnehmer müssten sich auch die Soldaten für die Versetzung ins zweite Schuljahr qualifizieren. Da bleibe auch schon mal einer auf der Strecke oder werfe das Handtuch bereits vorher. Die Ausbildung zum MDA gehört zum Qualifizierungskonzept der Bundeswehr, das jedem Zeitsoldaten in der Unteroffiziers- und Feldwebellaufbahn eine berufliche Erstausbildung ermöglicht. Der Kurs zum Medizinischen Dokumentationsasistenten an der Euro-Schule Trier ist die erste Maßnahme im Rahmen der Zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung (ZAW) der Bundeswehr am Standort Trier. Der Berufsförderungsdienst des Kreiswehrersatzamtes Trier koordiniert diese Maßnahme.

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