In Problemzonen die Kurve kriegen

TRIER. Die Kritik am neuen Busfahrplan (seit 7. Januar) nehmen sich die Stadtwerke zu Herzen, mehr als kleinere Nachbesserungen sind aber vorläufig nicht möglich. Die Rückkehr der neu konzipierten Linie 6 auf die Osttrasse (Weberbach/Ostallee) wird ausgeschlossen: "Das würde unser ganzes System über den Haufen werfen", sagt Frank Birkhäuer, Chef der Stadtwerke-Verkehrs-GmbH.

 Eine der Schwachstellen im Busverkehr: Die Einmündung Sickingen-/Bergstraße am Amphitheater lässt sich derzeit nur mit kleinen Bussen bewältigen. Ohne Ausbau ist die Verlängerung der Linie 12 zum Uni-Campus II für die Stadtwerke "kein Thema". TV-Foto: Roland Morgen

Eine der Schwachstellen im Busverkehr: Die Einmündung Sickingen-/Bergstraße am Amphitheater lässt sich derzeit nur mit kleinen Bussen bewältigen. Ohne Ausbau ist die Verlängerung der Linie 12 zum Uni-Campus II für die Stadtwerke "kein Thema". TV-Foto: Roland Morgen

Birkhäuer findet den neuen Stadtbus-Fahrplan "grundsätzlich gut". Denn diesmal profitierten besonders viele Kunden: "Wir fahren alle fünf Minuten zur Universität und alle 20 Minuten durch das Gewerbegebiet Eurener Flur nach Zewen." Beides unstrittige Verbesserungen, die allerdings für einen Teil der Kundschaft Nachteile bringen. Die gute Anbindung der Uni erreichen die Stadtwerke mit der Verstärkungs-Linie 16, die auf der Westtrasse (Viehmarkt/Treviris) die aus allen Nähten platzende Linie 3 ergänzt und entlastet. Dort fährt nun auch die Linie 6, die aus "umlauftechnischen Gründen" nach Ehrang verlängert wurde und auf diesem Abschnitt die Linie 8 ersetzt. Was den Stadtwerken jährlich 13 000 Kilometer an Fahrten mit leeren Bussen erspart, bedeutet für die Bewohner des Trimmelter Hofs: Osttrasse ade. "Ihre" Linien steuern nicht mehr den Konstantinplatz an. Umsteigen an den Kaiserthermen erweist sich auch nicht als probate Alternative, denn die Linien 2 und 5 bieten keine optimalen Anschlüsse. "Wir haben erst nach Inkrafttreten des Fahrplans gemerkt, dass die Takte nicht zusammenpassen und zwischen Kaiserthermen und Balduinsbrunnen Verbindungslücken von bis zu 15 Minuten klaffen - unser Fehler", gibt Birkhäuer zu. Deshalb sei auch schon nachgebessert worden. Im Schülerverkehr fahren zusätzliche Busse via Osttrasse Richtung Auguste-Viktoria- und Max-Planck-Gymnasium. Über weitere Verbesserungen würden "mit Blick auf Ganztagsschulangebote" nachgedacht. Was bei Schulbussen möglich ist, gilt nicht für die Linien 6 und 16: "Die bleiben auf der Westtrasse", meint Birkhäuer mit Hinweis auf die Linie 30, die wie gehabt die Ostroute fährt. Eine Rückverlegung der 6 auf die Weberbach würde "unser ganzes System über den Haufen werfen. Dann würden wir die Kurve nicht mehr kriegen. Außerdem glaube ich, dass die Vorzüge unserer neuen Angebote noch nicht so richtig wahrgenommen werden". Nachbessern mussten die Stadtwerke auch bereits auf der Linie 2. Die mit Reduzierung auf Halbstundentakt entstandenen Probleme im morgendlichen Schülerverkehr sind mit dem Einsatz eines zusätzlichen Busses (Abfahrt: 7.38 Uhr Trevererstraße) deutlich reduziert. Mit bis zu 100 Fahrgästen täglich wird die Linie 9 laut Birkhäuer "ganz gut angenommen".Verlängerung der Linie 12 vorerst "kein Thema"

Zwischen Weismark und Südbahnhof fährt der Airport-Liner mit Platz für neun Insassen über die für Schwerverkehr gesperrte Aulstraßenbrücke. Ein großes Manko wird bald behoben: "Wir montieren eine Einstiegsstufe, damit ältere Fahrgäste leichter hinein und heraus kommen." Ein völlig anderes Problem tut sich bei der Linie 12 (FH Schneidershof-Wissenschaftspark Petrisberg ) auf. Die Einmündung Berg-/Sickingenstraße ist nur mit einem maximal zehn Meter langen Wagen befahrbar. Ein normaler Solobus (zwölf Meter) würde die Kurve nicht schaffen, "weil die Stadt sie noch nicht busgerecht ausgebaut hat", bedauert Birkhäuer. So lange das nicht geschehe, ist die in Uni-Kreisen geforderte, aber im Verhandlungsdickicht hängen gebliebene Verlängerung der Fahrtroute bis zum Campus II "ohnehin kein Thema".Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie uns. Ihre Zuschrift sollte maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein und bis heute, 14 Uhr, vorliegen. Fax: 7199439; E-Mail: echo@volksfreund.de. Geben Sie bitte auch Ihren vollständigen Namen und Ihre Anschrift an.

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