In Würde sterben

TRIER. (red) Eine würdige Begleitung Sterbender ist eine Aufgabe, die in katholischen Altenhilfeeinrichtungen immer wichtiger wird. Antworten auf die Frage, wie alte Menschen würdig im Sterben begleitet werden können, gab die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Heime und Einrichtungen der Altenhilfe im Bistum Trier.

Da immer mehr Menschen relativ spät als Hochbetagte und Schwerstpflegebedürftige ins Heim kommen, sind die Mitarbeiter intensiver als bisher mit Sterben und Tod konfrontiert. Häufig sterben Bewohner bereits nur wenige Wochen nach dem Einzug. Eine große Herausforderung, die "Pflegeprofis" nicht alleine bewältigen könnten. Ehrenamtliche und Angehörige seien wichtige Helfer. Dass dies zunehmend erkannt werde, zeige die Entwicklung in der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen: Die Zahl der in der Altenhilfe ehrenamtlich Tätigen sei im Bistum Trier 2004 von 1093 auf 1526 gestiegen. Dieser Weg muss nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft weiter verfolgt werden, aber auch die Einrichtungen müssten sich bewusster mit den Fragen der Sterbebegleitung auseinander setzen, Kooperationen mit Hospizdiensten fördern und Konzepte entwickeln. Pastor Günter Schmidt (Andernach) verwies auf das Leitbild Katholischer Altenhilfeeinrichtungen, die sich als "Orte des Lebens" verstehen. Da auch Sterben und Tod zum Leben gehören, soll den Bewohnern ein Sterben in Würde ermöglicht werden. Dabei sollen ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst genommen werden. "Beim Prozess des Sterbens darf die Lebensqualität nicht abreißen", sagte Pastor Schmidt. Er verwies auf Projekte in katholischen Altenhilfeeinrichtungen im Bistum Trier, die Sterbende in besonderer Weise begleiten. Beispiele seien der Kirchliche Leistungsverbund Andernach (KLA), in dem seit 1998 das St. Nikolaus-Stiftshospital, das Marienstift, das Altenzentrum Sankt-Stephan-Stiftung, der Caritasverband für die Region Rhein-Mosel-Ahr und die Kirchliche Sozialstation eng vernetzt miteinander arbeiteten. Kultur der Aufmerksamkeit

Ein wichtiger Dienst im KLA sei der ehrenamtliche, von hauptamtlichen Pflegekräften begleitete Hospizdienst, der Sterbende auch in den stationären Einrichtungen des KLA betreut. Weitere Projekte gibt es in Einrichtungen in Plaidt, Mayen, Ahrweiler, Hausen und Trier. Teilweise arbeiteten die Altenheime eng mit ambulanten Hospizdiensten zusammen, begleiten Mitarbeiter und Angehörige oder haben das Instrument der "Ethischen Fallbesprechungen" als Hilfe zum Umgang mit Sterbenden eingeführt. Die Referenten der Tagung betrachteten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. So stellte Monika Lutz, Psycho-Onkologin aus Trier, die Bedürfnisse des Sterbenden in den Mittelpunkt. Oft seien es Andere, zum Beispiel Ärzte oder Pflegende, die definierten, was dem Menschen in seinen letzten Tagen wichtig sei. Eine Kultur der Aufmerksamkeit, die ein genaues Zuhören voraussetze, sei wichtig, um den Sterbenden zu verstehen.

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