In den Tiefen der chinesischen Mythologie

Die Künstlerin Margoux, mit bürgerlichem Namen Margit Kilian, taucht in ihren Bildern in die weit zurückliegende Vergangenheit Chinas ein. Ihre Ausstellung "I Ging" in der Steipe am Hauptmarkt bietet eine Gelegenheit, ihr zu folgen.

 „Hien – die Einwirkung“ heißt dieses Bild der Künstlerin Margoux. TV-Foto: Alexandra Paus

„Hien – die Einwirkung“ heißt dieses Bild der Künstlerin Margoux. TV-Foto: Alexandra Paus

Trier. (alp) "3000 Jahre liegen die Quellen des chinesischen Weisheitsbuches ,I Ging' zurück - und seine Aussagen sind immer noch aktuell", erklärt die Künstlerin Margoux mit strahlenden Augen. Ihre Leidenschaft für die chinesische Tradition begann mit einer Chinareise 1997. Das kleine Buch entdeckte sie kurz nach der Rückkehr zufällig in einer Bücherei. "Es inspirierte mich vom ersten Augenblick an", erinnert sich die Künstlerin, die seit 42 Jahren in Trier lebt. Sie ist eine warme, offene Frau. Begeisternd erzählt sie von ihren Eindrücken aus China, ihrem Leben und ihrer Kunst.

Ihre Emotionalität spiegelt sich in ihrer Bilderwelt - bunt, fantasievoll, in Acryl, Kreide, Blattgold oder Ölpastell-Kreide. Die Bilder sind vielseitig und voller Leben und Gefühl.

Kunstwerke auf handgeschöpftem Papier



Jedes hat eine eigene, spezielle Aussage. Denn die hauptberufliche Malerin verarbeitet in ihren Bildern die 64 Weisheiten des "I Ging"-Buchs. Um welche Erkenntnis es sich jeweils handelt, erkennt man an dem chinesischen Zeichen, das jedes Bild kennzeichnet. Übersetzt heißen sie etwa Lin - Die Annäherung, Sun - Der Streit oder Tai - Der Friede. "Die verschiedenen von Konfuzius geprägten Weisheiten sind zeitlos und an keine Religion oder Kultur gebunden", erläutert die 1952 geborene Künstlerin, die bereits 54 der 64 Zeichen gemalt hat. Die fehlenden zehn wird Margoux, die an der Neuen Kunstschule Zürich studiert hat, in Kürze fertigstellen.

Wie die anderen werden sie auf handgeschöpftes Himalaya-Blütenpapier gemalt. Die Künstlerin wünscht sich, mit ihrer Ausstellung anderen Menschen das Büchlein, das ihr so viel Kraft gibt, näher zu bringen. Sie ist sicher, dass dies mit Bildern, die so bunt wie das Leben sind, am einfachsten geht.

Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Oktober im ersten und zweiten Stock der Steipe zu sehen.

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