In der Altstadt ist der Teufel los

Valerius im Amphitheater, Mallobaudes in den Kaiserthermen, ein Zenturio in der Porta - und nun der Teufel in Trier. Vergnüglich, unterhaltsam und lehrreich befanden die Teilnehmer der Premiere.

 Schauspieler Thomas Peters verkörpert den Mönch in der neuen Erlebnisführung „Der Teufel in Trier“. TV-Foto: Gabriela Böhm

Schauspieler Thomas Peters verkörpert den Mönch in der neuen Erlebnisführung „Der Teufel in Trier“. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Die Erlebnisführungen mit dem römischen Gladiator Valerius (Amphitheater), dem fränkischen Tribun Mallobaudes (Kaiserthermen) und dem Zenturio (Porta Nigra) sind beliebt. Was bislang thematisch fehlte, war das Mittelalter. Als Schauspielstätte empfahl sich der Frankenturm, berichtet der Chef der Tourist-Information, Hans-Albert Becker. Außerdem sind auch der Domfreihof und der Hauptmarkt in die rund 90-minütige Veranstaltung mit einbezogen. Premiere war am Freitagabend mit zahlreichen Gästen, die genauso wie Becker dem Stück gespannt entgegen fieberten. Die Rolle eines Mönches zum Ausgang des 15. Jahrhunderts verkörpert der freie Schauspieler Thomas Peters.Und zwar mit viel Körpereinsatz, starker Mimik, Humor und klarer Sprache. Wer als gut informierter Hobby-Historiker neue Informationen in der Führung vermisst, kommt dennoch auf seine Kosten. Denn immer wieder bezieht der Schauspieler die Besucher in das Geschehen mit ein und sorgt für viel Situationskomik. Apropos Spaß: Mit dem Teufel-Stück hat Regisseur Alexander Etzel-Ragusa zweifellos die witzigste der Erlebnisführungen geschaffen.Der Liebhaftige als zwiespältige Figur

Ende und Höhepunkt des Stücks ist im Frankenturm, in dem übrigens bei schlechtem Wetter die gesamte Schau stattfinden kann, so Becker. Hier wird es richtig teuflisch und ausgesprochen lustig, als Jakob Gerard in die Rolle des Papstes schlüpft - Szenenapplaus für das Stadtratamitglied aus Ehrang. "Der Teufel ist nicht mehr in der Hölle, er ist in Trier. Wir werden herausfinden, wo er steckt und ihn in die Hölle zurück schicken!" Was Peters eingangs in die unerschrockene Menge ruft, geschieht am Ende tatsächlich als Folge davon, "wenn man den Teufel an die Wand malt". Der Schluss ruft bei den Einen zunächst ein Stirnrunzeln, bei Anderen pure Begeisterung hervor. Damit habe er die Zwiespältigkeit des Teufels aufgegriffen: die Angst vor ihm und seine lustige Figur, erläutert Etzel-Ragusa. "Lustig", "kurzweilig", "lehrreich", "auch für jüngeres Publikum geeignet" lauten die Besucher-Kommentare. Führungen ab 2. Mai freitags, 21 Uhr, Gruppenbuchungen täglich von 11 bis 22 Uhr bei der Touristinformation buchbar (Telefon 97808-0), Erwachsene 11 Euro, Kinder 6,50 Euro, Familien 26 Euro.

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