In der Furcht vor Wolkenbrüchen

OLEWIG. Die Entwässerung im Neubaugebiet auf dem Petrisberg ist ein Dauerthema im Ortsbeirat Olewig. Es wird befürchtet, dass mit der Ableitung des dort entstehenden Oberflächenwassers in den Brettenbach die Hochwassergefahr für Olewig steigt.

Udo Rumland (Amt für Stadtentwässerung) und Reinhold Hierlmeier vom Planungsbüro Bielefeld, Gillich und Heckel informierten über den derzeitigen Planungsstand und die angenommenen Auswirkungen auf den Stadtteil. Geplant sind Versickerungsmulden und drei zentrale Rückhaltebecken, in denen das anfallende Wasser auf der Bergkuppe gesammelt und in den Brettenbach eingeleitet werden soll. Reinhold Hierlmeier berichtete über Wassermengen, Fließgeschwindigkeit, die Ergebnisse von Bodenuntersuchungen sowie einer computergenerierten Simulation des Entwässerungssystems. Vor allem aber betonte er, dass es auch ohne die neue Bebauung auf dem Petrisberg mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Spitzenpegelständen kommen würde. Udo Rumland erklärte: "Überschwemmungen gab es schon immer, als über die Landesgartenschau noch nicht einmal nachgedacht wurde." Damit allerdings wollten sich die Ortspolitiker nicht zufrieden geben und sehen weiterhin die Gefahr, dass bei starken Regenfällen die Versickerung des Wassers und die Einspeisung in den Brettenbach nicht kontrolliert werden könne. "Wir stellen in Olewig fest, dass sich die Situation weiter verschärft. In diesem Jahr hatten wir bereits drei Mal Hochwasser", sagte Hans-Hermann Palm (CDU). Zum Teil dafür verantwortlich machten die Politiker die Erdaufschüttungen und zunehmende Versiegelung auf dem Petrisberg. Ebenfalls gaben sie zu bedenken, dass sich die für die nächsten Jahre abzeichnenden Niederschlagsmengen weiter erhöhen würden. "Die Anlagen sind aktuell überdimensioniert", beschwichtigte Hierlmeier. Im weiteren Verlauf der Sitzung berichtete Jürgen Metzen von dem Vorhaben, den Aussichtspunkt und die Sickingenstraße in diesem Bereich auszubauen und zu vergrößern. Für den Straßenbau stünden der Stadt 200 000 Euro zur Verfügung, der Ausbau des Aussichtspunktes ginge auf das Konto der Landesgartenschau. Eine Wendemöglichkeit für die Touristenbusse soll ein Stück straßenaufwärts eingerichtet werden. Olewiger Kommunalpolitiker regten an, beim Aussichtspunkt auch eine Toilettenanlage zu errichten und genügend Papierkörbe aufzustellen. Der Vorlage, die in der nächsten Woche im Dezernatsausschuss besprochen wird, stimmte der Ortsbeirat mit sieben Stimmen und einer Enthaltung zu."Läuft gut unterm Strich"

Bevor angesichts der vorgerückten Stunde die Beratung über das Ortsteilbudget auf die nächste Sitzung verschoben wurde, berichtete Gemeindereferent Michael Erbar über den Jugendraum, den die Pfarrei seit den Osterferien im Keller des Kindergartens für die Olewiger Jugendlichen geöffnet hat. Probleme hätte es gegeben, weil auch Jugendliche aus anderen Stadtteilen in den Raum wollten. "Unterm Strich läuft es aber gut", zog Erbar eine positive Bilanz. Allerdings gibt es Beschwerden von Anwohnern, die über Lärm und Müll klagen, der in ihren Gärten landet. "Sie wollten einen Raum anbieten, aber jetzt im Sommer sitzen die Jugendlichen draußen, die Tür steht offen oder schlägt ständig zu laut zu", beschrieb Karlheinz Jakobs die Situation. Erbar zeigte sich optimistisch, dass man diese Probleme in den Griff bekommen werde, zumal sich die Jugendlichen ohne Ausnahme an die vereinbarten Öffnungszeiten hielten. Auch schloss er eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat nicht aus, denn das Angebot seitens der Pfarrei sieht Erbar nicht als Lösung der Probleme, die es auf der Hill gibt.

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