In drei Jahren kommen die I-Dötzchen

TRIER. Nach etlichen Gesprächen haben sich Land und Stadt auf den Neubau der Grundschule Tarforst geeinigt. Voraussichtlich im Schuljahr 2007/08 soll mit dem Bau begonnen werden. Um die Keune-Schule zu stärken, soll diese zur Ganztagsschule mit Hochbegabtenförderung werden.

"An der Schule" heißt eine Straße im Neubaugebiet Neu-Tarforst. Doch während die gemütlichen Gärten der anliegenden Häuser davon künden, dass die Menschen sich längst in dem Neubaugebiet eingelebt haben, ist von besagter Schule nichts zu sehen. Gemeint ist nämlich nicht die gegenüberliegende Cüppers-Förderschule, sondern der noch nicht realisierte Neubau der Grundschule Tarforst. Doch im nächsten Jahr soll wahr werden, was das Schild verspricht und der Stadtrat vor sechs Jahren beschlossen hat: Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) will dem Landesschulministerium für 2007/08 den Neubau vorschlagen. Voraussichtlich zum Schuljahr 2009/2010 könne voraussichtlich der Schulbetrieb aufgenommen werden. Das teilte die ADD gestern mit. "Meine Bemühungen sind belohnt worden", kommentierte Triers Schuldezernent Ulrich Holkenbrink die Entscheidung der ADD. Vorausgegangen waren mehrere Gespräche zwischen ADD und Holkenbrink. Nachdem die ADD noch in 2005 den Bedarf anerkannt hatte, zweifelte ADD-Präsident Josef Peter Mertes (SPD) Anfang des Jahres die von Oberbürgermeisterkandidat Holkenbrink (CDU) prognostizierten Schülerzahlen an. Auch die Sorge um das Fortbestehen der nahe gelegenen Keune-Schule hatten die Aufsichtsbehörde ins Zweifeln gebracht. "Die Entscheidung ist möglich geworden, weil die Keune-Grundschule sowohl Ganztagsschule als auch ,Schule mit Entdeckertag für Hochbegabte' werden soll", heißt es seitens der ADD. Die Hochbegabtenförderung für die Keune-Schule hatte Mertes im März angekündigt. Die integrative Schule solle damit zusätzlich an Profil gewinnen und so vor dem "Ausbluten" geschützt werden. Das Keune-Kollegium hatte befürchtet, dass viele Eltern ihre Kinder lieber zur neuen Tarforster Schule schicken würden und so das eigene Schulkonzept gefährdet sei. Sowohl Keune-Schulleiterin Birgit Hagelauer als auch die Leiterin der alten Tarforster Grundschule, erfuhren erst durch einen Anruf des TV von der Entscheidung der ADD. "Ich vertraue darauf, dass die Experten die Schülerzahlen richtig einschätzen und gehe davon aus, dass die Keune-Schule über das Jahr 2009 hinaus dreizügig bleiben wird", sagte Hagelauer. "Mit Ganztagsangebot, Hochbegabtenförderung und integrativem Konzept bieten wir ein starkes Schulprofil." Leinen-Voigt freut sich über die Nachricht. "Wir arbeiten hier seit Jahren mit vier Klassen in einer für zwei Klassen gebauten Schule. Dass sich der Bau noch einmal verzögert, ist schade, aber Hauptsache ist, das überhaupt gebaut wird." Einen Ganztagsschulbetrieb sieht die ADD für die neue Schule allerdings nicht vor. Dabei hatten Holkenbrink und Leinen-Voigt sich für eine Ganztagsschule (GTS) in Tarforst eingesetzt, auch der Stadtrat hatte sich jüngst für eine GTS in Tarforst ausgesprochen.

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