In vollem Ornat zum Schauzapfen

TRIER. "Blaublütiger" Besuch beim DRK-Blutspendetermin in der Berufsschul-Aula: Das Stadt-Prinzenpaar Erwin II. und Barbara I. stattete dem organisierten Kollektiv-Aderlass eine Visite ab. Aus der erklärten Absicht, ebenfalls Blut zu spenden, wurde aber nichts.

Da war Prinz Erwin Engel (43) etwas voreilig gewesen. Beim nächsten Blutspende-Termin werde er zum 73. Mal von seinem kostbaren Lebenssaft opfern, hatte er im Trierischen Volksfreund verkündet. Aber Pustekuchen. Bei näherer Betrachtung seines Spenderausweises musste er feststellen, dass er diesmal gar nicht durfte. Erst Ende Januar läuft für ihn die Mindestfrist ab, die zwischen zwei Spendeterminen liegen muss. Dasselbe gilt auch für Prinzessin Barbara Ries (35), von ihrem Majestäten- und Herzenspartner frisch angeworbenes neues Mitglied im Club der Blutgeber.Nächster Anlauf am Valentinstag

Auf ein neues also bei nächsten DRK-Termin am 14. Februar: "Dann ist Valentinstag. Das passt doch gut", meinten die verhinderten Wohltäter. Weil die TV -Ankündigung vom prinzlichen Aderlass aber viele Schaulustige und Medienvertreter mobilisiert hatte, ließen sich die in vollem Ornat und mit komplettem Hofstaat in der Berufsschul-Aula erschienenen Tollitäten dennoch flach legen. Aber eben nur für die Kameras. Das intravenöse Einführen der Kanülen konnte sich das DRK-Personal sparen; die sterilen Plastikbehältnisse blieben leer. DRK-Geschäftsführer Matthias Schwind lobte den hoheitlichen Besuch dennoch: "Wir sind froh über jede Werbung für die gute Sache." Hans-Jörg Mühlenhoff, den Organisator der DRK-Spendetermine in der Region, zeichneten die Obernarren mit einem Orden aus. "Engagement für das Blutspenden ist uns ein Herzens-Anliegen", betonte Erwin, der sich mit edlen Säften auskennt: Im richtigen Leben ist er Verkaufschef der Bischöflichen Weingüter.

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