Inhalte statt Namen

Nachdem SPD und CDU angekündigt haben, in der Stadtratssitzung am 6. März für eine Umbenennung des Hindenburg-Gymnasiums zu stimmen, meldet sich nun die Trierer FDP zum Thema zu Wort.

Trier. (BP) Die beiden größten Fraktionen im Stadtrat haben sich genau wie das Lehrerkollegium am Hindenburg-Gymnasium gegen den derzeitigen Namensgeber ausgesprochen. Nun fordern die Liberalen eine reiflichere Überlegung des Themas. FDP-Stadtratsmitglied Karl-Josef Gilles, seit Freitag auch stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbands Trier Stadt, spricht von Aktionismus bei der derzeitigen Diskussion. "Der Name Paul von Hindenburg Triers erhitzt derzeit mehr als notwendig die Gemüter", sagt Gilles. Seiner Meinung nach wolle die CDU die Umbenennung, da der Name nicht mehr dem heutigen Schulprofil entspreche, "die SPD und andere ihr nahe stehende Gruppen möchten hingegen den Namen aus politisch-historischen Gründen getilgt wissen". Ginge es nach Gilles, würde nicht über Namen, sondern über Inhalte gesprochen: "Wird hier nicht lange vor der Kommunalwahl ein Streit vom Zaun gebrochen, der von den eigentlichen Problemen im Bildungsbereich, insbesondere den Trierer Schulen, ablenken soll?", fragt der Liberale. Generell solle laut Gilles vorsichtig mit Umbenennungen von Straßen, Schulen oder Plätzen umgegangen werden: "Wer jetzt aus politischen Gründen Hindenburg auf den Prüfstand stellt, müsste ebenso Konstantin oder auch Augustus, an deren Händen das Blut vieler Menschen klebt, in Frage stellen." Gilles fordert, nicht dem "ständigen Wechsel des Zeitgeistes nachzugeben".

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