Ins Schwarze

TRIER. Es ist eine aparte Mischung von Artistik, Clownerie, Magie und etwas Haustier-Dressur. 1400 Zuschauer sahen die beiden ersten Aufführungen von Zirkus Manege.

Es liegt 25 Monate zurück, dass der erst vier Jahre junge Zirkus Manege im Messepark weilte. Damals war es bitter kalt und die Zuschauerzahlen ließen zu wünschen übrig. Was vielleicht auch an dem Programm lag, das überarbeitet wurde. Denn jährlich entwickelt der "56 Frauen- und Männer-Betrieb" einen neuen Ablauf und tauscht einige der Artisten aus. Was der Vorführung zur Begeisterung der Zuschauer sichtbar gut getan hat. Die Possen des Clowns Pom-Pom, der anstelle eines Ansagers den roten Faden in der mehr als zweistündigen Veranstaltung hält, haben an Komik gewonnen. Nicht zuletzt dank eines Publikums, das bei seinen - nicht zu nahe gehenden - Späßen fair mitspielt. So wird auch ein Zuschauer den Abend bei Zirkus Manege nicht so schnell vergessen. Als er nämlich beim "Spiel mir das Lied vom Tod" zum heimlichen Star des Abends avanciert und sich mit Pom-Pom ein überaus Zwerchfell strapazierendes Duell liefert. Effektvolle Livemusik wechselt sich mit Konserven-Klängen und Ästhetik unter der Zirkuskuppel ab.Faszinierende Magie

Wie bei der russischen Soloartistin Galina. Bei ihrem ersten Auftritt vor einigen Jahren hatte sie sich zum Erschrecken ihres Mannes Pom-Pom in der Seilsicherung verheddert, berichtet Tournee-Leiterin Irmgard Martin. Seitdem arbeitet die hoch konzentrierte Artistin ungesichert zehn Meter über dem Boden - gespannt verfolgen die Gäste Galinas Träumereien am Ringtrapez. Faszinierend sind die Magievorführungen des 26-Jährigen Ungarn Szebastian und des Duos Malinkovich. In rasend schnellem Wechsel sehen die Zuschauer eine Kostümshow - im Sekundentakt trägt die Artistin ein anderes Kleid. "Eben war sie noch viel dicker", versucht ein Zuschauer den Kostümtrick zu durchschauen. Einen guten Blick hat jedenfalls Aida, die eurasische "Kautschuk"-Dame. Weltweit soll es ihre Show nur noch ein einziges Mal in ähnlicher Form geben, meint Martin, und zwar von entfernten Verwandten in Kirgisien. Das könnte damit zusammen hängen, dass wohl nur wenige Menschen in der Lage sind, wie Aida ihren Körper zu verbiegen und beherrschen. Ein zielgerichteter Pfeilschuss mit den Füßen, dabei überstreckt auf den Händen balancierend - die Gäste toben. Nervenkitzel auf dem Todesrad und eine spektakuläre Show an Seilen sind weitere Höhepunkte der Verführung. "Ein paar Längen im Programm, insgesamt aber eine prima Vorstellung", meint eine Frau, deren Töchterchen insbesondere von den Magievorführungen im beheizten Zirkuszelt begeistert ist. Vorführungen sind um 15.30 und 19.30 Uhr, am Sonntag um 11 und 15.30 Uhr. Karten für Kinder kosten zwischen zehn und 20 Euro, Karten für Erwachsene zwischen 15 und 25 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort