Trier. Trierer Unternehmen schaffen sich gerne ein zweites Standbein im Großherzogtum. Marc Hentges (43) und seine Frau Mariette Wickler (41) machen's umgekehrt: "Wir gehen dort hin, wo unsere Landsleute mit Vorliebe einkaufen - nach Trier." Die passende Immobilie fanden sie an der Ecke Fleisch-/Nagelstraße. Dort ging vor Jahresfrist eine Ära zu Ende: 58 Jahre nach der Firmengründung gaben Rolf und Ursula Grimm das Korb- und Rattanmöbelgeschäft Regnery auf. Die beiden Luxemburger liefen bei den Grimms offene Türen ein und kauften das Anwesen: "So folgt ein Familienbetrieb auf einen Familienbetrieb." Das ist heute ebenso wenig die Regel, wie die Geschäftsphilosophie des Duos: "In Luxemburg wird viel gejammert, weil die Leute gerne zum Einkaufen nach Trier fahren. Wir wollen nicht jammern, sondern dahin gehen, wo die Kunden hin wollen", sagt Mariette Wickler.Allerdings dient der "Auslandsstandort" des Ehepaars, das an seinem Wohnsitz Ingeldorf (bei Diekirch) sowie in Wickrange bereits zwei große Läden besitzt ("ASport"; Gesamt-Verkaufsfläche: 6000 Quadratmeter), auch einen anderen Zweck: "Wenn wir ein Geschäft in Deutschland betreiben, dann haben wir es einfacher, Ware von deutschen Lieferanten zu erhalten."In Trier wollen die beiden ihr im Großherzogtum erfolgreich praktiziertes "Wo Sport und Mode sich begegnen"-Konzept umsetzen und einen Marken-Mix von Adidas und Nike bis Hilfiger, Esprit und Only anbieten. Einer von ihnen soll möglichst oft präsent sein. Auch das gehört zur Philosophie der Eltern von vier Kindern: "Wir brauchen keine Finca auf Mallorca, sondern den direkten Kontakt zum Kunden. Das versetzt uns in die Lage, das Sortiment dem Käuferwillen anzupassen und gegebenenfalls schnell zu wechseln", sagt Marc Hentges.Sport und Mode auf drei Etagen

Das alte Regnery-Anwesen wurde nach Plänen der Architekten Lothar Weltzel (Trier) und Ralph Bingen (Luxemburg) komplett umgebaut und die beiden Häuser in Nagel- und Fleischstraße miteinander verbunden. Es entstanden 500 Quadratmeter Verkaufsfläche auf drei Etagen. Die Aufträge gingen fast ausschließlich an Handwerker aus Trier und Umgebung. In dem neuen Geschäft, das voraussichtlich "A+" heißen wird, wollen die beiden Luxemburger zehn Arbeitskräfte beschäftigen. Geplante Eröffnung: 17. Dezember.