Inspiriert von Antike und Gegenwart

Besonderes in besonderem Rahmen bot "Imperium Moda", eine Modenschau der Berufsbildenden Schule für Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege einem begeisterten Publikum in St. Maximin. Als festlichen Beitrag zum Konstantinjahr präsentierten Schüler und Schülerinnen römisch inspirierte Mode und dazu passende Speisen.

Trier. Besondere Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, zum Beispiel der Publikumsansturm, wie er in St. Maximin zu beobachten ist. Denn dort fand ein Fest anlässlich eines weiteren besonderen Ereignisses statt, der Konstantin-Ausstellung. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Trier und dem Stadtmuseum Simeonstift haben Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Textil und Modedesign sowie der Bezirksfachklasse "Textil" die römische Antike, genauer, die Zeit um 200 n. Chr. betrachtet und sich davon zur Modenschau "Imperium Moda" inspirieren lassen.Spielraum für Kreativität

"Imperium Moda" sei nicht wörtlich mit "Reich der Mode" übersetzbar, sagt Schulleiter Frank Adolph, doch im Sinne von "beherrscht und fasziniert, von dem was Mode ausmacht", zu verstehen. Und das ist vor allem der Spielraum für Kreativität und Ausdruck der Persönlichkeit. So zeigten es die Modelle, die die Fachschüler selbst in schwungvoller Choreografie auf den Laufsteg brachten. Zuerst präsentierten sie Unterrichtsarbeiten, vom Pyjama über Blusenvariationen bis zur Brautmode. Dabei fielen besonders die Prüfungsmodelle, Kostüme unter Gestaltungsvorgabe "Asymmetrie und Materialmix" auf. Die fantasievolle Vielfalt mit unterschiedlich langen Ärmeln, Colour-Blocking, Zipfeln und Falten beweist, dass das Schneiderkostüm schon längst nichts mehr mit Graue-Maus-Image zu tun hat. Überhaupt spricht aus allen Arbeiten, unabhängig vom jeweils erreichten Grad an Fertigkeiten, ein hoher Anspruch an zeitgemäßes bis innovatives Design, der im Ambiente des Kirchenschiffs und dank perfekter Licht- und Tonregie gut zur Geltung kam. Nach einer Showeinlage der AVG-Schülerinnen Lisa und Jasmina verwöhnte die Unterstufe der Höheren Berufsfachschule, Bildungsgang "Hauswirtschaft", die Gäste in der Pause mit römisch inspirierten Köstlichkeiten wie pikanten Kuchen oder Fladen. Damit und der Begrüßung eines in die Toga gehüllten "Kaisers" durch die Trommelkinder der Grundschule Schweich wurde der Höhepunkt der Schau eingeleitet. Stimmungsvolle Bilder, wie eine "Götterdämmerung" mit Kerzen, zitieren und übersetzen römische Mode. So wurde die Tunika in ihrer antiken und modernen Erscheinungsform durchgespielt oder der pelerinenartige Überwurf "Cucullus" mit Jeansmode kombiniert. Besonders viel Applaus begleitete die Götterbilder: "Mars", moderne Amazonen in Gewändern aus Latex und Kronkorken, "Neptun", eine blau-grüne Abendkleider-Sinfonie, "Venus", verführerisch zarte Drapierungen oder "Amor", erotisch knappe Outfits in der Farbe der Liebe. Begeisterung galt auch schicker Wickelmode, die das antike Vorbild sehr modern und tragbar verfremdete. Zum Finale ließen die Kreativen noch einmal alle wichtigen Epochen der Modegeschichte auf dem Laufsteg antreten und stellten die Frage: "Quo vadis Moda?", die nach dieser Show mit: "In eine viel ersprechende Zukunft" beantwortet werden könnte.

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