Integration beginnt im Kopf

Trier. Mit Geldpreisen wurden die Preisträger des Kreativ-Wettbewerbs "Integration beginnt im Kopf" der Caritas Region Trier ausgezeichnet. Gewonnen haben alle Teilnehmer.

 Sie haben sich etwas einfallen lassen, damit Deutsche und Ausländer sich näher kommen: die Preisträger eines Wettbewerbs der Caritas Region Trier. TV-Foto: Hans Michael Engelke

Sie haben sich etwas einfallen lassen, damit Deutsche und Ausländer sich näher kommen: die Preisträger eines Wettbewerbs der Caritas Region Trier. TV-Foto: Hans Michael Engelke

"Zum ersten Mal haben wir für unser Jahresthema einen Wettbewerb ausgeschrieben, eine Premiere und große Freude für die Caritas." So begrüßte Caritasdirektor Bernd Kettern vom Caritasverband für die Region Trier die Jugendlichen und ihre Lehrer und Betreuer. Eingeladen waren die jungen Leute zur Ehrung der Preisträger des Kreativ-Wettbewerbs "Integration beginnt im Kopf". Bis zum 1. Dezember 2006 hatten Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren die Möglichkeit, kreative Beiträge zum Thema Integration bei der Jury einzureichen. Gefragt waren Beiträge aus den Bereichen Musik, Theater, Sketch, Video, Fotografie, Collage, Lyrik und vieles mehr - eben alles, was mit kreativen Mitteln darstellbar ist. Dabei gab es der Chancengleichheit wegen zwei Altersklassen: eine von 12 bis 15 und eine von 16 bis 18 Jahren. Was passiert, wenn Ausländer und Deutsche aufeinander treffen? Was läuft gut? Was nicht? Was kann man besser machen? Das waren die Fragen, mit denen sich 71 Kinder und Jugendliche beschäftigten. "Was wäre Trier ohne seine kulturelle Vielfalt? Sie ist wichtig und zeichnet Trier und die Region aus", betonte Jurymitglied Georg Bernarding, Bürgermeister der Stadt Trier. Er machte in seinem Grußwort auch klar, dass Integration keine Einbahnstraße sein kann. Nicht nur die Integrationswilligen eigneten sich dabei etwas an, sondern auch die Akzeptanz der multikulturellen Realität in der Bevölkerung steige dadurch. Dass sich die Jugendlichen im Wettbewerb intensiv mit dem Thema auseinander setzten, war am hohen Niveau der eingereichten Beiträge erkennbar. So belegten Christiane Metzger (15) und Ina Zimmermann (14) mit ihrer Collage aus Texten den dritten Platz. Vor allem die hohe Qualität von Ina Zimmermanns Texten überzeugte die Jury. Ebenfalls einen dritten Platz erreichte die sechsköpfige Mädchengruppe vom Jugendzentrum Madhouse aus Hermeskeil. Mit Tanz, Fußball oder einem Kochbuch

Die 12- bis 13-jährigen Mädchen aus verschiedenen Herkunftsländern hatten einen selbst choreografierten Tanz einstudiert und beteiligen sich außerdem an interkulturellen Projekten. Platz zwei belegte die Firmgruppe aus Butzweiler. Sechs Jungen, alle 13 Jahre alt, besuchten ein islamisches Kulturzentrum und organisierten ein Fußballspiel gegen die Mannschaft des Zentrums. Ebenfalls auf Platz zwei landeten die Streitschlichter der Pestalozzi-Hauptschule Trier. Sie verwandelten das Projektthema in den Titel "Integration gelingt im Topf" und kreierten ein multikulturelles Kochbuch. Platz eins in der Altersgruppe bis 15 war einmal belegt und zwar von der Klasse 7b der Hauptschule Saarburg. Mit ihren Bildern stellten die Schüler Integration in Religion, Politik, Gesellschaft und im persönlichen Umfeld dar. Den Platz zwei der Altersgruppe 16 bis 18 errang die Klasse 10 der Regionalen Schule Thalfang. Sie verarbeiteten das Thema Integration in Bildern, Collagen und Texten. Den ersten Preis erreichte eine Gruppe von fünf Jugendlichen aus Irak, Iran, Frankreich und Palästina mit dem selbst entwickelten dreisprachigen Rapsong "Irgendwann" - ein echter Geheimtipp. Den Sonderpreis der Stadt Trier erhielt die Deutschfördergruppe der Hauptschule Ehrang. Die ausländischen Jugendlichen wurden für ihr Bewusstsein ausgezeichnet, dass sie auch eigene Beiträge zu ihrer Integration leisten müssen. Den Sonderpreis des Landkreises Trier-Saarburg vergab die Jury für die Fördergruppe Konz des Jugendmigrationsdienstes. Die jugendlichen Ägypter, Libanesen, Tschetschenen und Russen fassten ihre Ergebnisse und Erkenntnisse zur Integration in einer Collage zusammen, deren Kernaussage ist: "Wenn alle Kinder zusammenhalten, dann geht's!"

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