Integration geht alle an

Mit Hilfe eines neuen Integrationskonzeptes sollen Migranten und Migrantinnen in Trier besser betreut werden. Bei einem Fachforum des Multikulturellen Zentrums Trier diskutierten Experten und Interessierte über neue Maßnahmen für die Eingliederung von Zugewanderten.

 Astrid Jacobsen (rechts) und Ilyas Pinar erarbeiten neue Strategien für die Einbindung von Zugewanderten in das Stadtleben. TV-Foto: Anke Scholz

Astrid Jacobsen (rechts) und Ilyas Pinar erarbeiten neue Strategien für die Einbindung von Zugewanderten in das Stadtleben. TV-Foto: Anke Scholz

Trier. Menschen mit Migrationshintergrund haben in Deutschland mit sprachlichen, aber auch kulturellen Barrieren zu kämpfen. Die Zugewanderten einzugliedern ist deshalb ein umfangreicher Prozess. "Wir wollen diesen Menschen zeigen, dass sie in Deutschland erwünscht sind", erklärt Ilyas Pinar, Geschäftsführer des Multikulturellen Zentrums Trier. Deshalb hat der Verein in der Tuchfabrik ein Fachforum veranstaltet mit dem Ziel, ein neues Integrationskonzept für Trier zu entwickeln.Einen ganzen Tag lang beschäftigten sich Interessierte und Vertreter der Verbände mit dem Thema Integration und suchten nach neuen Ansätzen, um Zugewanderte in Trier besser einzugliedern. Dabei analysierten sie die momentane Situation von Migranten in Trier und suchten Schwachstellen bei der Integrationsarbeit. Gemeinsam mit Experten beleuchteten die Teilnehmer Probleme in den verschiedenen Arbeits- und Lebensbereichen von Zugewanderten.Bei der Entwicklung eines Konzepts für die Integrationsarbeit in Trier ist Zusammenarbeit besonders wichtig. "Integration ist nicht ausschließlich eine Leistung von Migranten. Auch die Mehrheitsgesellschaft muss sich verändern", stellte Astrid Jacobsen, Moderatorin der Fachtagung, heraus. Als Mitarbeiterin bei der Lokalen Agenda 21 kennt sie sich mit der Integrationsarbeit in der Region Trier aus. Zwar gebe es bereits Initiativen und Organisationen, die Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen, doch es fehle ein einheitliches Konzept. Durch die gemeinsame Arbeit der Institutionen könnten Synergie-Effekte entstehen und gegenläufige Prozesse verhindert werden."Es ist eine politische Richtung, die da vorgegeben werden muss", sagte Astrid Jacobsen. Konkreten Handlungsbedarf sehen Astrid Jacobsen und Ilyas Pinar bei der Erstaufnahme-Einrichtung für neu eingereiste Flüchtlinge und dem Ausreisezentrum. "Oft bleiben die Bewohner dort jahrelang. Besser wäre es, die Menschen in anderen Wohngegenden in Trier unterzubringen", sagte Ilyas Pinar. In einem neuen Integrationskonzept könnten solche Ideen aufgenommen und realisiert werden.

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