Integration im Grünen

TRIER. (red) Im Vorfeld des Aufbaus eines "Internationalen Frauengartens" in Trier-Ehrang hatte der Frauennotruf in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz und dem Verein "frauenzenTRIERt" im Bürgerhaus Trier-Nord eine Fachtagung zur Praxis Internationaler Gärten eingeladen. Dabei wurde deutlich, dass es sich bei internationalen Gärten um sehr erfolgreiche Integrationsprojekte handelt.

Sie böten, so die Teilnehmer, ein gutes Modell, wie Integration gelingen und die Entstehung so genannter Parallelgesellschaften unter Zuwanderern verhindert werden kann. Als Beispiel für funktionsfähige internationale Gärten stellte Petra Kaltenstein den Interkulturellen Frauengarten in Kassel vor sowie Najeha Abid die Internationalen Gärten in Göttingen. Kaltenstein zeigte, in wieweit der Gedanke der Frauengemeinschaft und der Nachbarschaftshilfe im Kasseler Frauengarten umgesetzt wird. Einzelne Frauen, Migrantinnen und Einheimische, bewirtschaften dort Parzellen auf einem gemeinsamen Grundstück, knüpfen Kontakte miteinander und unterstützen sich gegenseitig. Die Frauen fänden einen festen Bezugsrahmen, ihr Können und Wissen, ihre Fähigkeiten würden gebraucht. Gerade für Kinder stellten die internationalen Gärten wichtige soziale Räume dar. Sprachliche und ökologische Bildung stellen einen wesentlichen Schwerpunkt der Arbeit in den internationalen Gärten in Göttingen dar, wie Najeha Abid erläuterte. Da die Sprache in internationalen Gärten in der Regel Deutsch ist, biete der Garten für die Migrantinnen die Chance, die deutsche Sprache zu erlernen und sofort den Nutzen, den bereits kleinere Sprachkompetenzen mit sich bringen, zu erleben. In Workshops beschäftigten sich die Tagungs-Teilnehmer mit der Gestaltung des Trierer Gartens und erörterten Satzungsfragen, Wünsche und Ziele bezüglich der Aktivitäten im Garten. Der Trierer Frauengarten - initiiert vom Frauennotruf, der Lokalen Agenda 21 und der Migrationsberatung des Diakonischen Werks - wird gemeinsam mit einen internationalen Garten in Bad Kreuznach der erste interkulturelle Garten in Rheinland-Pfalz sein. Unterstützt werden die Projekte von der Stiftung "Interkultur" in München. Frauen, die Interesse haben, sich am Projekt des Trierer Frauengartens zu beteiligen, können sich im Notruf melden. Weitere Informationen unter Telefon 0651/49777 oder per E-Mail von notruf.trier@t-online.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort