Integration leicht gemacht?

TRIER. (red) Lob, aber auch viel Kritik gab es beim Treffen der verschiedenen mit Migranten arbeitenden Fachstellen im Bereich des Stadtgebiets.

Seit dem 1. Januar 2005 haben Neuzuwanderer, die kein oder kaum Deutsch sprechen, einen Anspruch auf den Besuch eines 630-stündigen Sprach- und Orientierungskurses. Zu einem ersten Erfahrungsaustausch lud der Jugend-Migrationsdienst des Regional-Caritasverbandes Trier Vertreter der Kursträger, der Ausländerbehörden, der Argen (Arbeitsagenturen), des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ein. In Trier bieten zur Zeit Dekra, Logos, das Multikulturelle Zentrum und die Volkshochschule derartige "Integrationskurse" an. Während früher nur Spätaussiedler zur kostenlosen Teilnahme an einem solchen Kurs berechtigt waren, eröffnet das Zuwanderungsgesetz nun auch Menschen aus anderen Herkunftsländern die Chance zum Erwerb der deutschen Sprache. Die Kurse seien aber auf Menschen mit höherem Bildungsstand zugeschnitten, beklagten die Vertreter der Sprachschulen. Die Arge Trier und der Jugend-Migrationsdienst kritisierten andererseits, dass das vom Bund geforderte Niveau der Abschlussprüfung nicht für die Aufnahme einer Ausbildung oder eines Berufes ausreiche. Positiv wurde der Emanzipationseffekt bewertet, da vermehrt Frauen die Sprachkurse besuchten. Der Jugendmigrationsdienst hat seit Jahresbeginn die sozialpädagogische Begleitung für junge Kursteilnehmer übernommen und bietet diese bei allen Sprachschulen Triers an. Dieses Beratungsangebot werde bisher gut angenommen, allerdings seien zusätzliche Kursangebote speziell für Jugendliche sowie im ländlichen Raum wünschenswert. Der Regionalkoordinator des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge kündigte eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit seiner Behörde an.

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