Intellektuelle Tanzcomedy

TRIER. Es durfte viel gelacht werden, als die "Produktion am Dom" zum 27. Comedy Slam eingeladen hatte. Sechs Comedians stimulierten zum ersten Mal im neuen Jahr die Lachmuskeln der rund 200 Gäste mit gekonnter Komik im großen Stil.

 Der Herr der Bühne: Gernot Frischling lässt mit seiner "Lord of the Dance" Parodie die Bühne beben. TV-Foto: Constanze Junk

Der Herr der Bühne: Gernot Frischling lässt mit seiner "Lord of the Dance" Parodie die Bühne beben. TV-Foto: Constanze Junk

Zwei viel zu bunte Krawatten und Hosenträger, Piratenhemd, Kummerbund und Strumpfhose - das Outfit Gernot Frischlings ist abwechslungsreich. Doch nicht nur mit seinem Äußeren punktet der Berliner beim Publikum. Er besticht mit seiner Mischung aus absurder Intellektualität und Tanzcomedy. Ob als Professor Frischling, Fachmann für Spermien in Flugbenzin, oder mit einer Parodie auf Michael Flatley, den "Lord of the Dance" - er hat das Publikum auf seiner Seite. "Lord of the pants" begeistert das Publikum

Es ist ein "Votum für die Wissenschaft", schmunzelt Peter Stablo, Chef des Vereins "Produktion", als Frischling in die Finalrunde einzieht. Daraus geht der Berliner als eindeutiger Sieger hervor. Als Tanzkünstler ist er der "Lord of the pants" (der König der Hosen), und das Publikum biegt sich vor Lachen. Auch wenn Bierzeltgarnituren und Beistellstühle wohl nicht die bequemste Lösung sind, den eingefleischten Slam-Fans ist das egal. Denn nicht nur Frischling kann die Zuschauer für sich gewinnen. Auch seine Konkurrenten hatten viele Lacher auf ihrer Seite. "Es war für alle Seiten etwas dabei", sagt Besucher David Willms, der zum ersten Mal zum Comedy-Slam gekommen und begeistert ist. So plaudert Vincent Oppelland, der ehemalige Türsteher aus Hamburg, nach zweijähriger Trier-Pause wieder aus dem Nähkästchen. Ob "Stiefel-Nutten" oder "Messer bei einer Schießerei", er räumt mit jedem Diskoklischee auf. "Wir tauschen Bayern gegen Israel!" Ein Aufruf an die Menschheit? Mit schwarzem und teilweise makaberen Humor zieht der Kabarettist Peter Rodemeyer aus Bochum das Publikum auf seine Seite. Ob eine Persiflage auf Politiker oder das Thema Globalisierung, Rodemeyer trifft den Nerv. Renate Koch muss sich an diesem Abend in einer Männerdomäne behaupten. Mit fester Stimme und leichter Hektik erzählt die geborene Thüringerin aus ihrem Leben. Auf der verzweifelten Suche nach dem perfekten Mann scheute sie nichts und niemanden. Sei es bei der Verabredung mit dem Paarship-Profi oder im Single-Chat von neu.de - eine Single-Frau in Deutschland hat es schwer.Push-Up-BH und Abcheck-Programm

Das kann Manfred Tamm aus Münster nur bestätigen. Denn er weiß, wie laut die biologische Uhr einer Frau ticken kann. Vom Push-Up-BH bis zum Abcheck-Programm, dieser Mann setzt sich mit der Welt der Frau auseinander.Komik an der Go-Go-Stange

Nesthäkchen des Abends ist der 17-jährige Damir Avdic aus Bochum. Er versucht, das Publikum mit zauberhafter Komik in den Bann zu ziehen. Ob an der Go-Go-Stange, mit Unterstützung des ehemaligen Travestiekünstlers Frank oder durch selbstkritische Komik - Damir hatte die Lacher auf seiner Seite. Am Samstag, 7. April, findet der Master Comedy Slam in der Produktion am Dom statt, bei dem die jeweiligen Sieger gegeneinander antreten werden. Renate Koch präsentiert am 24. Februar ihr aktuelles Bühnenprogramm. Die Produktion am Dom lädt zu einer Dating-Doku-Show über das Finden der großem Liebe weltweit ein.

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